Kultur, Nach(t)kritik

good kid, kendrick!

Alexander Maria Dhom
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München genießt sicherlich nicht den Ruf einer Stadt, in der Hip-Hop und Rap einen besonders hohen Stellenwert hat. Und doch gibt es sie. Diese Abende, an denen große Namen der Szene in der Stadt auftreten. So geschehen am Mittwoch, als Kendrick Lamar sein anfänglich verschobenes Konzert nachholte.

Blickt man auf dessen – zugegeben relativ kurze Karriere – zurück, dürfte sein aktuelles Album „good kid, m.A.A.D. city“ sicherlich den bisherigen Höhepunkt bilden. Produziert von niemand anderem als Dr. Dre, besticht die Platte nicht nur durch ansprechende Instrumentierungen, sondern auch durch Texte, die gleichzeitig anspruchsvoll und plakativ sind. Kendrick rappt über seine Heimatstadt „Compton“ (die angeblich gefährlichste Stadt Amerikas), Sorgen seiner Jugend und natürlich Drogen, Gewalt und den Tod. Und trotz der hohen Frequenz des vierbuchstäbigen F-Worts nerven die Klischees nicht, da sie im Rahmen des gesamten Albums verblassen.

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Entsprechend groß der Andrang auf das durch die „Größe“ der Theaterfabrik stark begrenzte Ticket-Kontingent. Bezeichnend, dass einer der besten HipHopKünstler des vergangenen Jahres lediglich eine durchschnittliche Halle in München füllt. Als Opener des Abends performten die Rapper Grosses K feat. Selam Araya, Tilos, sowie Pretty Mo und DJ Sazz One. Vermutlich wäre es gar nicht nötig gewesen, die Menge anzuheizen. Mutwillig übernimmt das Publikum sämtliche Textpassagen, was Kendrick Lamar größtenteils sichtlich genießt (während er bereits des öfteren auf Konzerten das Publikum beruhigen musste und auf seine Texte hinwies). Vielleicht erklärt die Intensität des Auftritts auch die Tatsache, dass der Rapper lediglich etwas mehr als eine Stunde auf der Bühne steht.

60702_479972792063385_1896187116_nRepertoiremäßig orientiert sich der Rapper an seinem aktuellen Album (B*tch, don´t kill my vibe”, “Backseat Freestyle” etc.), ergänzt durch einige Perlen seiner alten Alben (“HiiiPower”, “Hol´Up”, aber auch seine A$AP Rocky-Drake-2 Chainz-Kooperation “Fucking Problems”). Zu verdanken war der Abends übrigens den Jungs von So What Events, welche bereits mit dem nächsten HipHopKracher in den Startlöchern stehen – Mos Def, 18.04.2013, Muffathalle!

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Fotos: So What Events

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