tagebook vom Tollwood Weltsalon
„Turmbau zu Babel“ – Absurditäten des Alltags
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Ob Außerirdische, die Lektionen erteilt bekommen, ein schlafendes Schneewittchen im Gewächshaus oder eine Pokerrunde mit drei Zockern – Stephanie van Batum, Tom Afman und Thomas Dudkiewicz schlüpfen in ihrer Performance „Turmbau zu Babel“ in die verschiedensten Rollen. Ihre Bühne? Die Räume des Tollwood Weltsalons. Szenen eines „Face-to-Face-Theaters“, das manche Selbstverständlichkeit des Alltags hinterfragt.
Wir schreiben das Jahr 2642. Zwei blau leuchtende, gesichtslose Figuren lassen Gegenstände fliegen und erhalten Lektionen in Freizeitaktivitäten wie Badminton, einem „Spiel der Erdlinge“, wie eine Stimme aus dem Off auf Englisch verkündet.
Nächste Szene: Telefonzelle. Eine Fußmatte mit der Aufschrift „Home sweet home“ verrät: Hier handelt es sich um ein beschauliches, kleines Heim. Eine Lichterkette, Tee und Mandarinen suggerieren Gemütlichkeit. Gebrochen wird das Bild dieser vermeintlichen Alltagsszene allein durch die Tatsache, dass es sich um eine Telefonzelle handelt. Die Bewohnerin trägt einen dicken Mantel, Wollmütze und Schal. Sie schaut nervös um sich und bringt den Zuschauer in einen Zwiespalt. Welche Rolle hat der Betrachter? Schauen wir zu oder handeln wir?
Szenenwechsel: Bahnhof. Musik, die an „Der Preis ist heiß“ erinnert, ein Moderator in Paillettenhose und eine Moderatorin mit rosa Haar und grünem Glitzerkleid bieten den Besuchern des Weltsalons die Chance ihres Lebens: In den Schließfächern hinter ihnen verstecken sich Gewinne, doch dafür müssen die auserwählten Kandidaten ein paar Hürden nehmen. Einziges Problem: Niemand versteht die Sprache, die der Moderator spricht. Wird die Sprachbarriere überwunden?
Eine schlafende Schönheit zwischen den „Letzten ihrer Art“. Wo im Gewächshaus sonst ausgestopfte Tiere ruhen, schläft hier Schneewittchen höchstpersönlich. Doch dieses Schneewittchen braucht keinen Prinzen, der sie wachküsst. Disney-Klassiker meets Emanzipation.
Drei Zocker an einem Tisch. Sie tragen Pelz, Designertaschen und weiße Smokings. Im Hintergrund regnet es Geld. Philosophieren sie über ihren nächsten Coup? Schnell wird klar: Das ist keine gewöhnliche Pokerrunde. Geld regiert die Welt. Doch die Einsätze scheinen höher zu sein als ein paar Dollar.