
Kultur, Was machen wir heute?
Über ein halbes Jahrzehnt CARMINA BURANA
- Über ein halbes JahrzehntCARMINA BURANA - 5. Juni 2012
- Nicht ohne meinen Roche - 18. Mai 2012
- Erinnerungswahn in Deutschland - 28. März 2012

Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der Carmina Burana wird ab dem 21.Juni 2012 eine Austellung hierzu in der Staatsbibliothek München präsentiert. “Alles, was ich bisher geschrieben und Sie leider gedruckt habe, können Sie nun einstampfen. Mit Carmina Burana beginnen meine gesammelten Werke”. So Carl Orff zu seinem Verlger nach der erfolgreichen Generalprobe dieser Komposition, die am 8.Juni 1937 im Opernhaus Fankfurt am Main uraufgefüht wurde und Orff zu seinem Durchbruch verhalf.
Das Werk stellt eine ganz neue Form von Musiktheater das und bewirkte eine entscheidende Wende in seinem Leben. Als Texvorlage verwendete Orff den Codex Buranus, eine mittelalterliche Sammelhandschrift mit lateinischer Lyrik, die nach seinem ursprünglichen Aufbewahrungsort Benediktbeuern benannt wurde und zwischen 1220 und 1250 entweder in der Steiermark oder in Südtirol lag. In Folge der Säkularisation gelangte sie im Jahr 1803 nach München, wo sie seitdem in der Bayerischen Staatsbibliothekzu finden ist.
Im Frühjahr 1934 entdeckte Orff zufällig diese Sammlung in einem Würzburger Antiquartiatskatalog und war sofort sehr angetan von ihr. Ihn faszinierte die Themanvielfalt, die das Zeitbewusstsein spiegelt, sinnliche Lebensfreude zum Ausdruck bringt sowie die Verschmelzung von Antikem und Christlichem zeigt. Darüber hinaus begeisterte ihn die lateinische Sprache, da sie als ” tote Sprache” seiner Ansicht nach das Überzeitliche symbolisiert. Der Codex Buranus besteht aus mehr als 250 überwiegend lateinischen Liedern und Gedichten, untermischt mit mittelhochdeutschen Versen und romantischen Einsprengseln. In vier große Abteilungen thematisiert geordnet , findet man moralisch-satirische Dichtungen, Liebeslieder , Trink- und Spielerlieder sowie geistliche Schauspiele.

1Comment