Aktuell, Warum tust du das?
Warum tust du das? Mit Christian Vogel und Danny Lützelberger von Pingmazing
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Die Münchner Startup-Szene widmet sich mit vielen kreativen Ideen aktuellen Problematiken. Ein gesellschaftliches Problem, das momentan weit vorne steht: Soziale Medien, die entfremden statt zu verbinden. Facebook und andere soziale Medien unterliegen dem “Network Effect” – der besagt, dass wenn die Anzahl der Benutzer für einen bestimmten Service steigt, der Wert dieses Services auch steigt. Je mehr Informationen, desto mehr Wert, also. Aber ist ein Netzwerk mit hunderten von Freunden oder Geschäftsbeziehungen wertvoll, wenn man sie nicht mehr pflegt? Das hängt natürlich von jedem/jeder Einzelnen ab und wie er oder sie mit dem Produkt interagiert.
Klar ist jedoch: wenn der eigentliche soziale Wert dem Wert des Services untergeordnet wird, findet Entfremdung statt.
Dazu gibt es viele Lösungen aber eine finden wir besonderes interessant. Die Münchner Danny Lützelberger und Christian Vogel versuchen mit Pingmazing eine App zu schaffen, die den Benutzer nur mit Veranstaltungen von Freunden oder dritten in der unmittelbaren Umgebung verbindet.
Wir wollten Christian und Danny ein bisschen näher kennenlernen und haben ihnen Fragen rund um soziale Medien, Startups und München gestellt:
Stellt euch doch mal kurz vor:
Wir sind Christian und Danny aus München. Christian ist begeisterter Mountainbiker, Tennisspieler und Segler. Danny ambitionierter Kletterer und DAV-Skitourenführer. Beide sind wir im Innovationsbereich tätig und haben uns 2019 entschlossen, die Jobs an den Nagel zu hängen um unsere eigenen Ideen zu verwirklichen.
Warum tut ihr das?
Wir Menschen wollen viel gemeinsam erleben. Der Weg dorthin ist aber meist recht steinig. Sich mit Freunden zu verabreden und Ideen lebendig zu halten, ist mühsam. Wir haben festgestellt, dass Social Media immer mehr zum Selbstzweck wird und uns nicht mehr real zusammenbringt. Am Ende machen wir viel weniger und meist auch nur mit unseren besten Freunden. Obwohl vielleicht viele unserer Freunde Lust und Zeit gehabt hätten, mit uns gemeinsam etwas zu unternehmen.
Und da kommt eure App ins Spiel. Was ist Pingmazing?
Pingmazing ist die Social Matchmaking-App, die Menschen über Pings verbindet: Pings sind Vorhaben oder Ideen (pingmazing = ping + amazing). Pings können öffentlich bis vollkommen privat sein. Je nach dem, welchen Personen jemand folgt, sieht er andere Pings in seiner Nähe. So lernst Du über Pings auch schnell neue Leute kennen – im Grunde wie auf einer Party. Die Person wird dann durch seine Kontakte in der App auf immer neue, passende Sachen aufmerksam. Das Besondere: alle Inhalte der App liegen in der Zukunft und sind darauf ausgerichtet, mit den passenden Leuten mehr zu erleben, als man jetzt denken würde.
Auch Anbieter wie Künstler, Coaches oder Veranstalter können über Pingmazing mehr Leute für Ihr Vorhaben erreichen. Interessierte sehen es und können mitmachen.
Noch eine beliebte Funktion bei den Nutzern ist unsere direkte Suche. Hier kannst Du Leute in deiner Nähe über Interessen finden. Der Clou dabei – Du siehst sofort was diese Leute vorhaben und Ihr könnt gleich zusammen etwas starten.
Was macht eine gute Social Media-App aus?
Eine gute Social Media-App ist für die Menschen und zwischenmenschliche Beziehungen da und nicht umgekehrt. Sie soll Ihre Nutzer dabei unterstützen, mehr miteinander zu machen anstatt ein Ersatz dafür zu sein. Eine gute App schafft Bewusstsein und achtsameren Umgang mit investierter Zeit und Zeit mit Freunden. Natürlich soll eine App auch unterhaltsam sein und einen inspirieren, immer wieder neue Leute kennenzulernen sowie Neues auszuprobieren.
Letztendlich soll sich nicht alles um das perfekte Bild drehen, sondern das gemeinsame Erlebnis sollte im Mittelpunkt stehen!
Wie bringt man Menschen zusammen?
Am besten möglichst in real life. Nach Corona haben die meisten von uns sicherlich genug von Livestreams oder virtuellen Meetings und wissen es umso mehr zu schätzen, Menschen im realen Leben zu treffen. Menschen sind nun mal neugierig und sehen gern, was andere machen. Daher finden wir es natürlich, Menschen über konkrete Vorhaben und Interessen zusammenzubringen.
Wie habt ihr euch gefunden?
Das ist jetzt keine versteckte Schleichwerbung, aber im Grunde war es genau so, wie Pingmazing funktioniert – über gemeinsame Interessen. Aber fangen wir von vorne an:
Als Arbeitskollegen haben wir uns kennengelernt. Zufällig in den Bergen getroffen und festgestellt, dass wir gemeinsame Interessen teilen. So sind wir in den Austausch gekommen und es hat sich eine Freundschaft entwickelt. Seit 2019 sind wir nun auch Geschäftspartner. Im Corona-Jahr 2020 haben wir uns trotz aller Unsicherheiten dazu entschlossen, Pingmazing zu launchen.
Wo trefft ihr euch am liebsten in München?
Wir treffen uns am liebsten am Nymphenburger Kanal zum Brainstorming. Danny trefft Ihr sonst beim Salsa tanzen an der Pinakothek oder in den Kletterhallen Münchens. Christian meist beim Biken an der Isar. Wer es gern genau wissen will, schaut am besten auf unsere Profile bei Pingmazing und sieht dort unsere aktuellen Pings.
Was sind die Vor- und Nachteile der Münchener Startup-Szene?
In München ist viel los und es gibt eine große diversifizierte Startup-Szene. Das sehen wir als Vor- und Nachteil zu gleich. Den richtigen Zugang zu finden, ist da manchmal nicht so einfach.
Was ist die größte Herausforderung für ein Startup im Bereich Social Media?
Im Grunde sind es die Vorurteile gegenüber Social Media. Was wohl daran liegt, dass bei Mainstream-Social Media zu viel Media und zu wenig Social im Vordergrund steht. Wir wollen jetzt keinem seine liebgewonnene Social Media-App wegnehmen, aber wollen mit Pingmazing eine Alternative aufzeigen.
Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Wir sind bereits in Deutschland und Österreich vertreten und wollen weiter wachsen. Unser Ziel ist es, eine Bewegung in Gang zu setzen, die zu mehr Bewusstsein und Achtsamkeit im Umgang mit Social Media führt.
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