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Warum tust du das? Mit Tamara von Weihnachten auf der Straße

Esra Yüceyurt

Weihnachten – das Fest der Liebe und des Gebens. Ein Fest, das wir mit der Familie und dem engsten Kreis feiern. Aber was ist mit den Menschen, die Weihnachten alleine in der Kälte verbringen? Das Projekt “Weihnachten auf der Straße” kümmert sich um genau diese Menschen. Ziel ist es, Obdachlosen in München während der Weihnachtszeit eine Freude zu bereiten. Die Idee des ehrenamtlichen Teams: gefüllte Taschen mit allerlei nützlichen Dingen verteilen und so das Gefühl von Weihnachten auf die Straße bringen. Was es mit dem Projekt auf sich hat und was 100 gestrickte Schals damit zu tun haben, erzählt Tamara, ein Mitglied des Teams.

Warum tut ihr das?

An Weihnachten sollte besonders an die gedacht werden, die den 24.12. nicht im Kreise der Familie verbringen können. An die, für die der 24. Dezember ein Tag wie jeder andere ist und noch dazu ein ziemlich kalter. Diesen Menschen möchten wir das Gefühl von Weihnachten raus auf die Straße bringen und ihnen deshalb in der Weihnachtszeit ein Geschenk machen, das nur für sie gemacht, gekauft und gebastelt wurde.

Wie viele Taschen verteilt ihr und was ist drin?

Wir verteilen 100 Taschen dieses Jahr. In jeder befindet sich derselbe Inhalt an nützlichen und schönen Dingen. Unter anderem sind das Thermoskannen, Mützen, Handtücher, ein Erste-Hilfe-Kit, Plätzchen, der selbstgestrickte Schal und eine Weihnachtskarte, die von Grundschüler*innen gebastelt wurde.

Was hat es mit den 100 Schals auf sich?

Neben den nützlichen Dingen in der Tasche wollen wir auch durch einen selbstgestrickten Schal eine Freude machen und eine gewisse Wertschätzung zeigen. Für jeden Schal hat sich eine Person nur für eine*n Obdachlose*n hingesetzt und den Schal gestrickt. Zusätzlich ist so die Auseinandersetzung mit dem Thema Obdachlosigkeit viel größer, als wenn einfach Geld gespendet wird.

Wie entstand die Idee?

Das Projekt gibt es bereits seit 2016 – der Ansatz ist seither gleich: „alles neu, alles gleich“. Jede beschenkte Person erhält dieselbe Tasche mit identischem und neuem Inhalt. Wir möchten, dass die obdach-/wohnungslosen Personen wenigstens einmal im Jahr etwas bekommen, das nicht davor schon jemand anderes getragen oder benutzt hat. Deswegen sind alle Gegenstände neu oder selbstgemacht.

Was plant ihr für die Zukunft?

Dieses Jahr planen wir 100 Taschen kurz vor Weihnachten zu verteilen und am 6.1. zwei Weihnachtsfeiern bei zwei verschiedenen Organisationen zu veranstalten. Wir hoffen nicht nur den Obdach/Wohnungslosen damit eine Freude zu machen, sondern auch mehr Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken. Aber auch, die Menschen dazu zu motivieren nicht nur zur Weihnachtszeit das Gespräch mit einer obdachlosen Person zu suchen.

Wie kann man euch unterstützen?

Ihr könnt uns gerne finanziell unterstützen. Jeder Euro kommt bei den Beschenkten an und fließt in die Sachen für die Taschen. Außerdem freuen wir uns selbstverständlich weiterhin über selbstgestrickte Schals (Postadresse: Carina Schlager, Postnummer: 922135866, Packstation: 183, 81371 München). Gerne könnt ihr auch unseren Spendenaufruf teilen:

Am wichtigsten ist uns aber: Alle, die das gerade lesen, geht einmal in euch und überlegt, wann ihr euch das letzte Mal zu einer Person auf der Straße gesetzt und einfach kurz zugehört habt. Wenn das schon lange her ist, dann versucht das doch gleich morgen.

Was bedeutet für euch „Miteinander“?

Miteinander heißt für uns: Zu unserer Gesellschaft, zu unserem München, gehört jede Person. Wir leben dieses Miteinander, indem wir mit unseren Geschenken rausgehen, jede Tasche persönlich überreichen und den persönlichen Kontakt suchen.

Wie würdest du das Projekt in drei Worten beschreiben?  

Weihnachten, Wärme, Wir

Was ist euch besonders wichtig?

Wir möchten den Menschen auf der Straße mit Würde begegnen. Deshalb sieht man auf unseren Bildern nicht ihre Gesichter. Wir möchten ihnen zeigen, dass sie ganz genauso viel Wert sind wie jeder anderer Mensch. Wir wollen ihnen an Weihnachten eine Freude machen und setzen besonders auf die persönliche Begegnung beim Verteilen der Taschen.

Wenn euer Projekt eine Person wäre, wie wäre sie?

Sie wäre ein liebe, große Person – vielleicht sogar so etwas wie ein*e Weihnachtsmann/frau, mit einem großen Sack an Geschenken. Sie hört allen Menschen zu und hat für jede*n ein kleines Geschenk in ihrem Sack.

Das möchtet ihr den Menschen mitteilen:

Weihnachten ist ein Fest für alle.

Wo findet man euch?

Ihr findet uns auf:

Facebook

Instagram

LinkedIn

und im Web

Wie finanziert ihr das Projekt?

Wir haben Firmenkooperationen (z.B. der FCB Basketball) aber sind auch sehr auf Spenden angewiesen. Deswegen freuen wir uns sehr, über jede finanzielle Unterstützung.

Spendenkonto:  

Thrive International e.V. | Betreff: Weihnachten auf der Straße | IBAN: DE26 4306 0967 8225 5276 00 |

BIC: GENODEM1GLS | GLS Gemeinschaftbank eG


Beitragsbild © Weihnachten auf der Straße, (v.r): Sue Mesan, Anne Lohri, Felix Nassal, Tamara Sejm, Antonia Hackenberg

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