
Anzeige, Sponsored by FES Bayern
Wer wagt, beginnt! Wohnen und Bauen in der Genossenschaft
- Den solidarisch-ökologischen Wandel erfolgreich gestalten: Das Beispiel Pfaffenhofen an der Ilm - 2. Dezember 2021
- VIDEO: Wohnungspolitischer Spaziergang durch die Maxvorstadt - 22. Oktober 2019
- Eure Stadt, eure Ideen: Von diesen Projekten werden wir bald mehr hören - 23. September 2019
„WOHN|UTOPIA – München, wie wohnst du morgen?“ – in dieser Reihe beschäftigt sich das BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung im Juli mit aktuellen Fragestellungen rund um das Thema Wohnen in München. Aufgrund steigender Mieten und wahnwitzig hoher Quadratmeterpreise für Neubauten wird das Leben in der Stadt für die meisten Menschen unerschwinglich und bezahlbarer Wohnraum zum Ausnahmefall. Wie also kann günstiger Wohnraum entstehen? Wie kann eine wachsende Stadt, in der die knappste Ressource Platz ist, eine lebenswerte Stadt bleiben? Denn es fehlt nicht nur Raum für Wohnen, sondern auch für Grünflächen, Gärten und Begegnung.
Jungen Wohnbaugenossenschaften scheint genau das zu gelingen, was in dieser angespannten Lage unmöglich scheint: Nämlich sowohl bezahlbaren, als auch lebenswerten Wohnraum zu schaffen. Sozial, nachhaltig und ökologisch sind die Kennzeichen dieser urbanen Lebensqualität im Quartier.
Begrünter Innenhof und Laubengänge
Neben dem Olympiagelände am Ackermannbogen hat die vierte Baugruppe der wagnis eG ein Haus mit insgesamt 53 Wohnungen gebaut. Mit Gemeinschaftsräumen, Gästezimmern und einem Dachgarten. Das Projekt, das 2014 bezogen worden ist, bietet darüber hinaus einen begrünten Innenhof mit Apfelhain und über Laubengänge miteinander verbundene Wohnungen. Diese Bauweise soll bewusste wie auch zufällige Begegnungen der Bewohner_innen untereinander fördern und dadurch das Gemeinschaftsgefühl stärken.
Wer wagt beginnt!
Wer wagt beginnt! So heißt der Dokumentarfilm von Filmemacherin und Bewohnerin Uli Bez, die die Baugruppe bei ihrem Vorhaben filmisch begleitet hat und die Zuschauer_innen mitnimmt durch die verschiedenen Bauetappen, größere und kleinere Herausforderungen und vielen Freudenmomente des Projekts. Dennoch zeigt der Film nicht durch eine rosa-rote Brille, was es bedeutet gemeinsam ein Haus zu bauen, es selbst zu verwalten und immer wieder neu Nähe und Distanz auszuhandeln. Elisabeth Hollerbach, ehem. Geschäftsführender Vorstand der wagnis e.G., hat den Planungs- und Bauprozess gemanaged und stand den Besucher_innen nach dem Kinofilm für alle Fragen zur Verfügung.
11 neue Genossenschaften in 3 Jahren
Die ursprünglich aus 21 Gründungsmitgliedern bestehende Genossenschaft wurde im Jahr 2000 gegründet und verzeichnete 2017 bereits über 1.600 Mitglieder. Ein Trend, der sich auch an anderer Stelle ablesen lässt: In den letzten drei Jahren sind in München 11 neue Genossenschaften gegründet worden. Vorreiter wie Wagnis oder Wogeno haben die Stadtentwicklung in den letzten Jahren mitgeprägt und wichtige Impulse gesetzt: Genossenschaften wurden als wichtige Akteure erkannt und werden bei neuen Bauprojekten stärker mit eingebunden. Kriterien wie Mobilität, Nachhaltigkeit, Ökologie, Soziales spielen bei Vergabeprozessen seitdem eine größere Rolle.
Wohnbaugenossenschaften an sich stellen eine Alternative zu den traditionellen Lösungen Eigentum und Miete dar. Typisch ist ihr Doppelcharakter als Wirtschaftsunternehmen einerseits und bewohnerorientierter Selbsthilfeeinrichtung andererseits. Die Mitglieder einer Genossenschaft gelten als „Mieter_innen im eigenen Haus“. Sie haben zwar ein lebenslanges Wohnrecht, können ihre Wohnungen allerdings bei Bedarf jederzeit kündigen. Die entfallenden Nutzungsgebühren sind auf Dauer gesehen billiger als Mieten. Außerdem sind die Wohnungen keine Spekulationsobjekte, sondern sichern langfristig im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit Wohn- und Lebensqualität im Quartier.
In aller Kürze:
Die Friedrich Ebert Stiftung fungiert als politische Bildungsplattform, die Gespräche, Austausch und gesellschaftliche und politische Teilhabe der BürgerInnen fördern möchte, und diese dazu auffordert, ihre Möglichkeiten zu nutzen und für sich aufzustehen. Im Zuge des Projektes WOHN|UTOPIA beschäftigt sie sich den ganzen Juli mit dem Großthema Wohnen und München, und wie dies in der Zukunft aussehen könnte.
Weitere Veranstaltungen aus der Reihe:
Gemeinsam bauen in München: Das Wagnis4 – Projekt
Freitag, 27.07.18
Petra-Kelly-Str. 29
Mehr Informationen gibt es hier.
Beitragbsild: © Filmstill “wer wagt beginnt” / Foto: © BayernForum
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erscheint im tagebook, einer Kategorie, die unsere Partner nutzen können, um neue Ideen und Inspirationen in Blog-Beiträgen vorzustellen.
No Comments