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Wohnzimmer-Feeling in der Olympiahalle mit AnnenMayKantereit
Vor ausverkaufter Olympiahalle legten die drei Musiker von AnnenMayKantereit einen fulminanten Tourauftakt hin. Schon zu Beginn begrüßt Sänger Henning May die Fans mit: Heute war ein schöner Tag und er wird noch schöner! Dass auch die Band sich auf das Konzert freut, glaubt man dem Frontmann sofort: Sein spitzbübisches Lachen und seine aufgedrehten Tanzmoves sind ansteckend!
Starke Gefühle und weibliche Verstärkung
Mit gewohnter Reibeisenstimme, starken Gefühlen und tanzbaren Rhythmen startet die Band mit einem Querschnitt aus ihren vier Alben. Mit dabei diesmal die neue Bassistin Sophie Chassée. Ehemaliger Bassist Malte Huck hat die Band verlassen, um mit seinem eigenen Bandprojekt “Beachpeople” durchzustarten.
Wohnzimmer-Feeling und Konzerthallen-Atmosphäre
Henning, Christopher und Severin nehmen die Fans nicht nur in ihren Songs mit in ihr Leben. Auf Tour haben sie den Tisch dabei, an dem ein Großteil der neuen Songs des Albums “Es ist Abend und wir sitzen bei mir” entstanden ist. Nahbar und authentisch erzählen und singen sie bei einem Glas Wein, als wären sie bei einem Wohnzimmer-Konzert. Und gerade als man sich an die intime Atmosphäre gewöhnt hat, geht der zweite Vorhang auf und Bläser- und Streichersektionen stimmen ein.
Der Zauber von AnnenMayKantereit hält an
Die drei Musiker haben mit ihrem Konzert wieder einmal bewiesen, dass sie sich nicht auf ihrem Erfolg ausruhen. In über 10 Jahren Bandgeschichte erfinden sie sich immer wieder ein Stück neu.
Auch wenn ihre Hits wie “Pocahontas”, “Ich geh heut nicht mehr tanzen” oder “3 Tage am Meer” so oder so von der Menge lautstark mitgesungen werden, haben sie immer wieder kleine Überraschungen parat. Neue Instrumentalparts und Soli, A capella-Versionen, bei der alle drei zum Mikrofon greifen und eine zweite Bühne mitten im Publikum.
Den Applaus am Ende des abwechslungsreichen Konzerts geben AnnenMayKantereit auch gerne weiter und bedanken sich auch bei Sanitäter:innen, Sicherheitspersonal und Reinigungskräften. Ihren Merch Stand teilen sie sich mit der Deutschen Umwelthilfe und Greenpeace – ebenso ein politisches Statement wie die große LGBTQI* Flagge auf der Bühne.
Fotos: ©Johanna Zach