Kultur, Live
همرزهان – Brothers in Arms – אחים לנשק
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Ana Zirner und ihr Team haben sich aus den Speckfalten Europas herausgewunden und sind in den Iran und nach Israel gereist, um uns die Geschichten der Menschen aus den zwei verfeindeten Ländern zu erzählen: Brothers in Arms.
So sollte Theater sein: aufrüttelnd, politisch und Konsequenzen einfordernd: Ein krasses Gegenteil zur l’art pour l’art.
Zu Beginn des Stücks nimmt man auf einer flachen Tribüne Platz, die vor einer Hälfte der Bühne liegt. Die andere Hälfte liegt hinter einem blickdichten Metallzaun, der den Raum in der Mitte trennt.
Israel vs. Iran
Auf welcher Seite man sich als Zuschauer befindet, bemerkt man erst nach einigen Minuten. Die durch den Bewegungsschatz von Soldaten inspirierte Choreografie geht in Sprechpassagen über, in denen die Darsteller auf Deutsch ihre eigenen Erlebnisse in Israel und im Iran schildern. Auf Englisch werden die Geschichten der Interviewpartner erzählt: Israelis und Iraner, die die Performer auf einer Recherchereise in ihrem Land getroffen haben.
Die Bandbreite der Erzählung reicht dabei von naiv-kindlichen Anekdoten, wie etwa „When I was a child I pissed on my dog, because I wanted it to grow.“ bis hin zu Schilderungen von extremer Paranoia und Todesangst. Die deutsche Sicht auf die Erlebnisse der Menschen spielt immer wieder eine Rolle, ist aber nie zentral für die eigentliche Aussage.
Irgendwann reißt die Mauer auf der Bühne ein und die Darsteller stehen sich gegenüber, blaue Jeans und weißes Shirt – eigentlich unmöglich zu sagen, wer Iraner ist, und wer Israeli. Und das ist es auch, was laut Zirner eigentlich zählt: Zu zeigen dass die Menschen in den zwei Nationen einander ähnlicher sind als sie denken, dass sich zwei bis aufs Blut verfeindete Länder im Nahen Osten in der Mentalität ihrer Bewohner einander viel ähnlicher sind, als sie es einem Deutschen wären.
Das Projekt ist auf Facebook und einer eigenen Website zu finden.
Weitere Aufführungen der Wiederaufnahme des Stücks:
20. und 21. Dezember 2014 | 20:30 Uhr | Schwere Reiter