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So sehen jetzt Hipster aus: Sag Hallo zu Gorpcore

Emanuel Weitmann
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Viele mögen es in München noch nicht mitbekommen haben, aber seit letztem Winter gibt es einen neuen Trend und der zog sich sogar durch den Frühling bis in den Sommer: Gorpcore. Da hier die Fashion-Uhren ja etwas langsamer ticken, hier die Erläuterung.

Gorpcore ist ein Style, der sich aus unterschiedlichsten Outdoor- und Funktionsklamotten zusammensetzt: Windbreaker, Sandalen, Fleecejacken, Bauchtaschen, übergroße Daunenjacken. All das, wofür man früher auf jeden Fall ausgelacht worden wäre. Dinge, die man auch für einen Campingtrip in die Wildnis kaufen würde, das ist Gorpcore.

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Erst schlicht und jetzt outdoor?

Das Ganze ist quasi der Nachfolger von „Normcore“. Der schlichte Style, der 2016 eingeschlagen ist wie eine Bombe. Weiße Socken, ausgewaschene Jeans, weißes T-Shirt, Converse, fertig war der Normcore-Style. Normal eben. Nichts Besonderes, aber trotzdem gut aussehend.

Gorpcore geht noch einen Schritt weiter und nimmt Klamotten, die betont keinen modischen Anspruch haben. „Form Follows Function“, wie Louis Sullivan so schön sagte, ist hier Programm. Endlich muss man sich nicht mehr schämen bequeme und gleichzeitig praktische Kleidung zu tragen.

Das Problem ist nur, dass sowohl der Tragende und ganz besonders der Betrachter diesen Trend verstanden haben muss, das bisschen Ironie hinter dem Style muss kommuniziert werden. Ob das in München klappt?

Wann kommt Japan nach München?

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Richtig eingeschlagen hat der Trend, als A$AP Rocky im Januar bei der Fashion Week in einer orangenen Fleecejacke mit Bauchtasche und Steppjacke gesichtet wurde (Bild oben). So richtig neu war Gorpcore da aber schon nicht mehr. Japanische Designer wie Needles, Nepenthes und Engineered Garments gehen schon seit einiger Zeit in diese Richtung und beeinflussten den Style maßgeblich.

Auch High-Fashion Designer wie Vetements, Prada oder Balenciaga sind jetzt auf den Zug aufgesprungen und bringen das Konzept in ihre Herbst- und Winterkollektionen ein.

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Das Streetwear-Label Supreme hat schon letzten Winter Kooperationen mit Stone Island und The North Face gestartet, die in kürzester Zeit ausverkauft waren.

Während in Kopenhagen und Berlin der Trend schon im Winter 2016 angekommen war, sieht man in München unterdessen alle fünf Meter ein Levi’s Shirt oder ähnlich langweilige Trends.

Get inspired, Munich. Traut euch mal was!


Beitragsbild: © NPS Photo / Kent Miller