Mit der Cop Map protestieren die Polizeiklasse und das Peng!-Kollektiv gegen das Polizeiaufgabengesetz.
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Cop Map: Peng! und Polizeiklasse mit neuer Protest-Aktion gegen das PAG

Benjamin Brown

Sie seien der Grund, weswegen man Angst habe, wenn man durch München laufe. Wenn sie auftauchen, käme es immer zu einer komischen Stimmung. Und Freund und Helfer? Das seien sie definitiv auch nicht.

Mit der "Cop Map" protestieren die Polizeiklasse und das Peng!-Kollektiv gegen das Polizeiaufgabengesetz.

© Foto: Lars Bösch

In einem Video, das am Morgen des 22. Oktobers veröffentlicht wurde, schildern fünf Personen ihre Erfahrungen mit der Polizei. Sie alle fühlen sich durch die Präsenz einer Polizei mit stetig ausgeweiteten Befugnissen bedroht – und stellen die neueste Aktion im Protest gegen die Novellierung des Polizeiaufgabengesetzes vor.

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Polizeigewalt sichtbar machen

Um ein weiteres Zeichen gegen das PAG zu setzen, haben sich das Peng!-Kollektiv und die Polizeiklasse zusammengetan und eine Cop-Map entwickelt, auf der Polizeistreifen, BeamtInnen in Zivil und Überwachungskameras markiert werden können.

So soll in Echtzeit ein Überblick entstehen, wo die Polizei aktiv ist – und denjenigen, die wiederholt Opfer scheinbar willkürlicher Polizeikontrollen werden zu helfen, diese vermeiden zu können.

Polizeiklasse und Peng!-Kollektiv

Mit der Cop-Map kommen zwei bekannte Akteure des kreativen Protests zusammen: Das Peng!-Kollektiv ist bereits in der Vergangenheit durch provokante Aktionen aufgefallen, in denen zur Fluchthilfe oder dem Diebstahl im Discounter aufgerufen wurde – immer ein soziales oder politisches Problem auf unorthodoxe Weise thematisierend.

Dass sich die Gruppe, die mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet wurde, mit der Polizeiklasse zusammentut, ist logisch. Schließlich hat die Polizeiklasse den kreativen Protest gegen das Polizeiaufgabengesetz seit der Gründung im vergangenen April maßgeblich geprägt und vorangetragen.

Mit der "Cop Map" protestieren die Polizeiklasse und das Peng!-Kollektiv gegen das Polizeiaufgabengesetz.

Cop Map: Wer ist Gefährder?

Die jüngste Aktion gegen das PAG hat das Ziel, durch die Umkehr der Überwachung zu zeigen, welche Probleme mit der Erweiterung polizeilicher Befugnisse entstehen. “Sind wir wirklich so naiv, dass wir meinen, dass diejenigen, die immer mehr Macht bekommen, diese nicht aus ausnutzen?

Haben wir denn wirklich nichts gelernt?”, fragt im Video der Holocaust-Überlebende Ernst Grube. Dass ein Live-Überblick sämtlicher polizeilicher Kräfte weder realistisch umsetzbar, noch – und auch das wissen die InitatorInnen der Aktion – sinnvoll ist, vermindert das Ziel der Aktion keinesfalls.

Indem reale Zustände karikiert werden, kann die Cop-Map den Diskurs um Überwachung und polizeilicher Arbeit weiter entfachen und am Leben halten.


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