Kultur, Was machen wir heute?

Das Chaos und die Kunst

Claudia Riedlberger
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Thomas Feuerstein

Eurokrise, Wirtschaftskrise, Klimakrise,… Eine Krise folgt der anderen. Lösungen? Leider nicht in Sicht. Nun will die neue Komplexitätsforschung diese Problematik angreifen, Ordnung in das herrschende Chaos bringen. Passend dazu setzt sich die Ausstellung “Chaos! Komplexität in Kunst und Wissenschaft” mit diesem Thema auseinander.

Politik und Wirtschaft befinden sich in der Starre, es herrscht Verunsicherung, Ratlosigkeit. Eine einfache Lösung für die vorherrschenden Krisen scheint es schon lange nicht mehr zu geben. Die noch junge Komplexitätsforschung liefert nun einen neuen Bewältigungsansatz. Mit Hilfe von Computersimulationen, physikalischen und mathematischen Methoden sollen aus beim Zusammenwirken vieler Elemente entstehende Zusammenhänge und Phänomene – sprich die unzähligen scheinbar unlösbaren Krisensituationen – begriffen werden, um die Probleme dann endlich angemessen angehen zu können. Bei Themen von Klimaforschung über Zellstrukturen bis zur Ökonomie soll Licht ins chaotische Dunkel gebracht werden.

Entsprechend der naturwissenschaftlichen Tradition werden einfache, universale und zeitlose Gesetzmäßigkeiten gesucht. Doch diese allein reichen zur Krisenbewältigung nicht aus. Die Probleme basieren auf vielschichtigen Systemen, haben Wechselwirkungen untereinander. Daher müssen die Lösungsansätze entsprechend vielseitig und komplex sein.

Nun veranstaltet die ERES-Stiftung von 11. September bis 15. Dezember 2012 die Ausstellung „Chaos! Komplexität in Kunst und Wissenschaft“. Die Stiftung, eine Wissensgesellschaft, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Antworten auf die komplexen Themen und Fragen unserer Zeit in Form von visuellen Eindrücken zu liefern. Dem Bildmaterial kommt eine Vermittlerrolle zu, es soll die Probleme zugängiger und verständlicher machen. Getreu dieser Haltung werden in der neuen Ausstellung Stücke zeitgenössischer Kunst gezeigt, die die Themen Komplexität und Komplexitätsforschung als zukunftsweisende Systeme unseres Jahrhunderts verdeutlichen, als wichtiges Element der Problem- und Krisenlösung präsentieren sollen. Zusätzlich finden einige Vorträge von Naturwissenschaftlern und Künstlern statt. Im Zentrum steht hierbei immer der Dialog zwischen Naturwissenschaft und Kunst.

Inwieweit kann Kunst Komplexität darstellen? Öffnet Kunst den Blick auf komplexe Zusammenhänge? Ist Kunst selbst einfach oder komplex? Besucht die Ausstellung und bilden euch selbst eine Meinung.

Vernissage am Dienstag, 11. September um 19 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 15. Dezember. Mehr Infos zur Ausstellung gibt es hier.

Foto: Werk des Künstlers Thomas Feuerstein “PARLAMENT”

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