40 Jahre Feierwerk. Wo soll man da bloß anfangen? Was 1983 als studentische Initiative mit der Vision einer Live-Bühne begann, ist heute ein umfassendes Kulturzentrum mit über 6.000 Veranstaltungen und Angeboten im Jahr. Viele von uns haben sicher schon einmal im Orangehouse vor der Bühne geschwitzt oder im Sunny Red Bekannte bei ihren ersten musikalischen Gehversuchen beobachtet und bejubelt. Auch die beeindruckenden und manchmal feuchtfröhlichen Vernissagen im Feierwerk Farbenladen – wo viele später bekannte Künstler*innen ihre ersten Ausstellungen in München hatten – möchten wir nicht missen!
40 Jahre Feierwerk, das sind auch 40 Jahre Subkultur in München und die bunten Geschichten dahinter. Hardcore, HipHop, Graffiti, Techno, Goa, Reggae, Metal, Punk – nahezu jede Szene hat und hatte hier immer ein Zuhause und eine offene Tür. Andere kommen wegen der zahlreichen Workshops und Jugendangebote hierher.
Der Trägerverein Feierwerk e.V. feiert das Mitte Juni mit einem zweitägigen Festival. Vorab schon gibt es ein ganzes Heft zum Jubiläum, das man hier online lesen oder kostenlos bestellen kann.
Wir gratulieren zum Jubiläum mit einem kleinen Streifzug durch die bewegte Geschichte des Ortes in Form einiger bemerkenswerter Bilder. Fotograf und Stammgast Volker Derlath kuratierte die Bilderschau aus seinem Archiv an Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Auf die nächsten 40 Jahre!
40 Jahre Feierwerk – eine Hommage in 19 Bildern
Chefsache: Als 2001 der HansaPalast zum Orangehouse wird, zeigt sich OB Christian Ude persönlich am PlattentellerSchon vor 30 Jahren ein leidiges Thema: München und die MietenFreie Theaterinszenierungen wie die des ETA-Theaters waren Teil der heute abgerissenen „Feierwerk Lokomotive“ (hier das Stück „Kirkestraat 7“) – ebenfalls auf dem Areal in der HansastraßeHaare tief, Töne tiefer: Mitte der 90er bringen Bands wie „Twelve after Elf“ ihre Interpretationen von Alternative Metal ins Feierwerk. Ein gefeiertes Album veröffentlichte die Münchner Band 1999 vor ihrer Auflösung 2001. 2012 gab es eine Reunion.Gut: Bier, Besser: Freibier…sagt nicht, ihr wurdet nicht gewarnt!Vom Hörsaal in den Moshpit: Politologe Dr. Peter Seyfarth bewies schon immer ein Händchen für griffige SlogansWieder Theater: Hier ein Stück vom namhaften Dramatiker Heiner Müller mit dem eingängigen Titel „Leben Gundlings Friedrich von Preußen Lessings Schlaf Traum Schrei – ein Greulmärchen“ (1994) über das sogar der Spiegel berichtetePeace: Eine Friedenstaube am Revers beflügelt diese Tänzerin in der MollhalleMann, Frau oder divers war auch damals (1987) schon herzlich egalDeutschland spielt miserabel: Aus der WM 94 musste man wahrlich das Beste machen (Szene vom Public Viewing)Bierbankschach: Beide gingen unverletzt aus der PartieSubkultur trifft Lokalkolorit: Außendeko einer Party in den 90ernDrei Akkorde reichen der Band „Pöbel und Gesocks“, um frenetischen Jubel hervorzurufenBekanntermaßen ist die Hansastraße kein Sperrbezirk: Spider Murphy Gang Sänger Günther Sigl 1999 auf der BühneDie Verschönerung der Toilettentür übernahmen in den 90ern spontan die Gäste (hier Grafftiti-Künstler Elliot The Super)Harte Töne, zarte HändeJubel kreativ: Dieser Handstand zählt als zweihundert mal KlatschenGood times: Die Feierwerk Sommerfeste waren ausgelassene Tage und Wochen
Danke an Volker Derlath für die großartigen Fotos und die Infos für die Bildunterschriften!
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