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Der Slutwalk München – für sexuelle Selbstbestimmung & gegen Sexismus

Rosalie Röhr

Jedes Jahr wird in München gegen sogenanntes Slut-Shaming demonstriert. Die feministische Initiative, die den Slutwalk organisiert, setzt sich für sexuelle Selbstbestimmung und gegen Sexismus ein. Dieses Jahr müssen sie, aufgrund der Kontaktbeschränkungen, auf neue Protestformen setzen.

Sexismus = Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts

Männer und Frauen sind in Deutschland gesetzlich gleichgestellt, doch viele Frauen und sich nicht binär identifizierende Menschen, sind in ihrem Alltag vermehrt mit Situationen konfrontiert, in denen ihre Freiheit mal mehr, mal weniger eingeschränkt ist. In München beispielsweise, ist es erst seit einem Jahr offiziell erlaubt, dass sich Frauen an der Isar oben ohne sonnen dürfen. Während männliche Brustwarzen normal sind, werden weibliche Nippel auf Social Media zensiert.
Davon abgesehen, kennen besonders Frauen oder als weiblich gelesene Personen, das mulmige Gefühl nachts alleine unterwegs zu sein oder unangenehm angeschaut, angefasst und angemacht zu werden. Die Slutwalk-Initiative demonstriert gegen alle Formen der sexualisierten Gewalt und Sexismus.

Der Ursprung der Slutwalks

Im Jahr 2011 äußerte sich ein kanadischer Polizist aus Toronto auf einer offiziellen Veranstaltung, dass sich Frauen nicht wie Schlampen anziehen sollten, wenn sie nicht zu Opfern sexualisierter Gewalt werden wollen. Diese Aussage löste Entsetzen und damit weltweite Protest aus: die Slutwalks waren geboren. Die Message: Egal wie sich jemand kleidet oder verhält, sexuelle Handlungen erfordern immer beidseitige eindeutige Zustimmung. Auch in München gehen seit 2011 jedes Jahr mehrere hundert Menschen auf die Straße, um dafür zu protestieren. In kurzen Röcken, im Bikini oder komplett bedeckt. Mit Schildern wie “Viva la Vulva” , “alles Schlampen, auch die Mutti” oder “Das Opfer ist nie schuld”.

Der digitale Slutwalk 2020

Durch die Corona-Beschränkungen kann dieses Jahr nur das Kernteam am 18.07.2020 in der Innenstadt protestieren. Auf den Social-Media Kanälen wird aber viel Content gepostet, außerdem hat der Slutwalk in München seit diesem Jahr einen eigenen Podcast, den Sluttalk.


Beitragsbild ©Slutwalk München

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