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Die Spezltour: mit Christian Ude auf den wilden Spuren Schwabings

Hacker-Pschorr's Spezltour

21 Jahre lang war Christian Ude Oberbürgermeister von München. 21 Jahre, vier Amtszeiten. So lange, dass sich mancher ein München ohne Christian Ude als Oberbürgermeister gar nicht mehr vorstellen konnte. Klar, dass dieser Mann München noch einmal sehr viel genauer kennt und so manche wilde Geschichte auf Lager hat – zum Beispiel über Schwabing, Udes Viertel.

Hacker Pschorr Spezltour-Start: die Innensadt

An diesem wahnsinnig heißen Tag treffen sich die Spezltour-TeilnehmerInnen im Donisl direkt ums Eck vom Marienplatz. Rein geht es in den offenen und dabei angenehm kühlen Innenhof und schon steht er da, Christian Ude in Vollmontur, also Anzug und das trotz 27 Grad im Schatten.

Ehrfurchtsvolles Flüstern, verstohlen werden die ersten Fotos gemacht. Und Christian Ude? Der legt los, was er im Ruhestand als Kabarettist und Buchautor perfektioniert hat.

Er beginnt vom Rathaus zu erzählen und dass München eigentlich architektonisch aus lauter Kopien bestehe. Das Rathaus in Brüssel abgekupfert, der Odensplatz von Florenz, das Siegestor in Rom – die Münchner Architekten haben sich munter an den Motiven internationaler Vorbildbauten bedient.

Sorry, FC Bayern München…

Dann kommt eine der ersten Geschichten, die diesen Tag zu etwas besonderen machen werden. Ude erzählt, wann auf dem (wirklich) wichtigen Balkon des Rathauses gefeiert wurde und sorry lieber FC Bayern, das ist nicht der im ersten Geschoss. Der Balkon im zweiten Geschoss ist nämlich der für die richtig wichtigen Leute.

Da war zu Udes Amtszeiten der Kaiser von Japan, den Ude laut traditionellem Protokoll gar nicht direkt ansprechen durfte (woran sich der König allerdings selbst nicht hielt) und Michael Jackson, auf den aberwitzig viele Menschen auf dem Marienplatz warteten und campten (wieder sorry, lieber FC Bayern).

 

Vom Donisl geht es über den Fischbrunnen einmal ums Eck Richtung Oper. Dort wird die ganze Spezlbagage von einem schmucken Oldtimer Bus, beladen mit eisgekühltem Hacker-Pschorr, über das Siegestor, auf dessen „Dach“ Ude in seiner Jugend einmal ordentlich feiern war zur Münchner Freiheit gebracht. Ude macht klar, woher überhaupt der Name Münchner Freiheit kommt. Unmittelbar vor dem Ende des zweiten Weltkriegs gab es nämlich die gleichnamige Widerstandsgruppe, die zur Kapitulation vor den alliierten Truppen aufrief und gegen die NS-Einheiten kämpfte. Dann sagen wir noch kurz der Skulptur vom Monaco Franze Grüß Gott, bevor es mit dem Bus in Richtung Olympiapark geht.

Väterchen Timofey und seine Kirche im Olympiapark

Dort führt uns Ude in ein kleines Refugium, das sich mitten auf dem Gelände des Sommertollwoods befindet. Zwischen Hecken, dichten Bäumen, Bienenstöcken und Beete drängen sich zwei, drei niedrige, weiß angemalte Häuser mit ausgeblichenen Dächern. Das ist das ehemalige Zuhause von Väterchen Timofey, der Russe, der nach dem Krieg kam und auf dem Müll- und Schrottgelände, denn nichts anderes war damals die Gegend um den Olympiapark, eine Kirche baute. Aus alten Holzlatten wurden die Wände gezimmert, glattgestrichenes Kaugummipapier wurde zur Tapete, aus Tonnen wurde das Dach errichtet.

Als dann die Olympiade vor der Tür stand, wollte man Väterchens Timofey selbsterrichtete Kirche abreisen, was dazu führte, so Ude, dass sich eine interessante Mischung aus Hippys und strenggläubigen Katholiken zusammenfand um für den Erhalt dieser Kirche und schließlich auch Timofeys zu Hause zu demonstrieren. Der Grund: dort, wo die Kirche steht, sollte damals die Rennbahn für die Olympischen Spiele errichtet werden.

Letzten Endes durfte Väterchen Timofey in seinem eigentlich illegal errichteten Gebäude bleiben und eine Legende, die weit über die Stadtgrenzen bekannt wurde, war geboren. Selbstredend, dass ein Oberbürgermeister dort an den Geburtstagen stets mit Wodka Willkommen war.

Schwabing und der Wilde Westen

Zum würdigen Abschluss dieser besonderen Spezltour geht es zurück an die Münchner Freiheit ins Gasthaus Weinbauer. Dort wurde den Spezln neben bayerisch, deftiger Küche und erfrischendem Hacker-Pschorr eine sehr brisante Geschichte kredenzt. Und zwar als es dem jungen SZ-Journalisten Christian Ude hier einmal fast an den Kragen gegangen wäre.

Ude sollte nämlich in den wilden 68ern – mitten in der Zeit der aufkeimenden Studentenprotesten – den Berliner Kommunarden Fritz Teufel dort interviewen, etwas was dem Stammtisch im Weinbauern so gar nicht passte. Mit erhobenen Stuhlbeinen wurde Ude und Fritz Teufel wortwörtlich zum Teufel gejagt.

Die Spezeln lauschen andächtig, im Kopf ein Schwabing vergangener Zeiten, das sich fast nach wilder Westen anhört. Und wir, wir bedanken uns bei Christian Ude für die spannenden Geschichten und freuen uns jetzt schon auf die nächste Spezltour.


Sei dabei!

Die nächste Hacker-Pschorr Spezltour steht Ende August an. Folgt uns auf Facebook, dort verraten wir dir demnächst, wer uns bei der nächsten Hacker-Pschorr Spezltour Richtung Alpen entführen wird.


Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erscheint im tagebook, einer Kategorie, die unsere Partner nutzen können, um neue Ideen und Inspirationen in Blog-Beiträgen vorzustellen.

Fotos: Hannes Magerstaedt
Text: Ronja Lotz

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