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Servus Westend – Hallöchen Bahnhofsviertel: Das Köşk ist umgezogen!

Tobias Wullert

Ende Juli verabschiedete sich der Projekt- und Kunstraum mit den KöşkAbrissSpielen nach neun Jahren aus dem Westend. Doch glücklicherweise müssen die Freund*innen des Kulturorts nicht allzu lange warten, denn schon am 22. November heißt es „Hallöchen“ in der Schillerstraße 38. Hier werden die jetzt noch grauen und kahlen ehemaligen Räume der Elektroinnung hoffentlich bald bunt und mit Leben gefüllt.

„Eigentlich sollten wir damals nur zwei Jahre in der Schrenkstraße sein und dann wurden neun Jahre daraus“, erzählt Andrea Huber die das Kösk neben Julia Ströder leitet. Schon lange war sie auf der Suche nach einem Ersatz für die Räume in der ehemaligen Stadtteilbibliothek im Westend. Das alte Gebäude dort wird bald abgerissen und durch einen Neubau für den Kreisjugendring ersetzt.

Auch der neue Standort in der Schillerstraße 38, ist eine Zwischennutzung: “Es war uns wichtig, möglichst schnell wieder zu eröffnen, um nicht aus der öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden, auch wenn wir hier im Haus noch mal temporär umziehen müssen”, sagt Huber. In den Räumen stehen dem Team momentan 160 Quadratmeter zu Verfügung, aber es soll noch ein Keller für Fotoentwicklung – eine Dunkelkammer – hinzukommen. Was mit den restlichen Räumen passiert, ist momentan noch unklar. Manche kennen das Haus vielleicht schon: Es wurde während des „Freiräumen“-Kongresses des Bündnis Freiräumen im Dezember vergangenen Jahres mit Veranstaltungen bespielt.

Neue Begegnungen im Bahnhofsviertel

„Wir wollen die Menschen hier im Viertel kennenlernen und dass gemeinsam etwas entsteht“, sagt Huber und spricht damit die Offenheit an, die das Projekt des Kreisjugendrings München von Beginn an charakterisiert. „Es ist für uns superspannend die Gegend zu erkunden und zu sehen, was es hier gibt”, sagt Ströder. Aus diesen Begegnungen entstehen Ideen und Projekte. Das war im Köşk schon immer so.

So lernten Andrea Huber und Julia Ströder bei einem Teesalon etwa Wolfi Schlick kennen, der dort das „Community-Orchester“ aus der Taufe hob, mit der Express Brass Band das Programm des Köşk bereicherte und bei vielen Gelegenheiten im Köşk auftrat.

Wenig später kam Max Dorner vom Kulturreferat auf sie zu, der an dem Projektraum besonders den niederschwelligen Zugang schätzte  und initiierte mit dem Team des Köşk das sogenannte „Köşkival“, ein inklusives Festival mit dem Slogan „Behinderung ist Rebellion.“ In den letzten Jahren wurden Veranstaltungen wie “Kunst im Quadrat” auf der Theresienwiese und später “Kurz im Quadrat” oder das ISART-Festival vom Kösk und dessem großen Netzwerk aus Künstler*innen, Musiker*innen und Kreativen initiiert und realisiert.

Das Machen steht im Vordergrund

Beim Köşk steht das Machen und vor allem das Mitmachen im Vordergrund und so lebt es von allen die sich dort engagieren. Die Einrichtung wendet sich mit ihrem Programm vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene, „aber immer im Kontakt mit anderen Künstlerinnen, die praktisch ihr Wissen mit ihnen teilen“, ergänzt Huber. „Ausprobieren, experimentieren, nichts muss richtig sein, alles kann daneben gehen, aber cool ist, wenn es klappt“, bringt Julia Ströder die Philosophie auf den Punkt. Trotz spezieller Angebote für jungen Menschen, soll das Köşk soll ein Ort für Alt und Jung sein, mit freiem Eintritt und ohne den Zwang, etwas konsumieren zu müssen.

Startschuss am Mittwoch!

Für alle die jetzt neugierig geworden sind: Der Startschuss für das neue Köşk fällt bereits am Mittwoch, 22. November ab 17 Uhr. Zur Eröffnung gibt es Getränke, Glühwein, Baustellen-Essen und Musik von DJ Flieg – und hoffentlich viele gute Gespräche.

Das Programm geht ab dann teils weiter wie gewohnt: Montags trifft sich das Köşk Community Music Orchester unter Leitung von Wolfi Schlick und Marja Burchard von 17:30 bis 19:30 Uhr (Anmeldung: community-orchester@gmx.de). Dazu sind alle willkommen, mit und ohne Instrument, musikalische Vorbildung ist nicht nötig. Das Köşk Community Music Orchester ist dank einer Förderung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München kostenfrei.

Außerdem probt der Köşk-Chor unter der musikalischen Leitung von Manuela Rzytki jeden Dienstag ab 19:30 Uhr. Erbeten ist ein Unkostenbeitrag (Empfehlung: 10 Euro) sowie Anmeldung unter manurzytki@gmx.net. Beim Köşk-Chor kann jede*r mitmachen und der Einstieg ist jederzeit möglich.

Fotos: © Köşk

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