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MÜNCHEN SOLIDARISCH am Odeonsplatz: Maske auf und Mehrheit zeigen
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Nachdem 5.000 Impfgegner*innen, Rechte und Verschwörungstheoretiker*innen bereits letzte Woche Händchen haltend durch die Münchner Innenstadt spazierten, haben sie sich nun zu einer „gemütliche[n], klitzekleine[n] Versammlung auf der Theresienwiese” verabredet.
Aufgrund der Auflagen des Kreisverwaltungsreferats (KVR) ist es der Initiative „München steht auf“ nicht erlaubt, sich zu einem Demonstrationszug zusammenzuschließen. Über 1.000 Polizeikräfte waren am vergangenen Mittwoch nötig, um die nicht angezeigten, von den Teilnehmer*innen selbst als „Spaziergänge“ bezeichneten Versammlungen zu unterbinden.
Rechte, Coronaleugner und Impfgegner unterwegs
Ähnlich „spontane Spaziergänge“ werden auch für heute unter dem Hashtag #muc0501 organisiert. Die geplante Demonstration wurde letztlich untersagt, trotzdem ermutigen die Organisator*innen ihre Anhänger*innen dazu, selbstständig auf die Straße zu gehen. Es lässt sich jedoch vermuten, dass die Spaziergänge in kleineren Grüppchen stattfinden, um den Handlungsspielraum der Polizei einzuschränken. Und das, obwohl Teilnehmer*innen an unangemeldeten oder nicht erlaubten Versammlungen ein Bußgeld von bis zu 3.000 Euro droht.
Eigentlich wollte ich morgen in München #demonstrieren gehen-
— frl.Ele (@Gabii57723031) January 4, 2022
aber das #KVR ist mal wieder dagegen ☹️
Was mach ich jetzt morgen?
Kino, Restaurant oder Kneipe
geht ja alles nicht wegen #2G…
Bleibt mir wohl nur ein #Spaziergang
an der frischen Luft. #MuenchenStehtAuf
Diese Maßnahmen scheinen die Radikalisierung der Corona-leugner*innen dennoch nicht aufzuhalten. Die Szene sei nicht geschlossen rechtsextrem, nichtsdestotrotz warnt Jörg Müller, Chef des brandenburgischen Verfassungsschutzes, vor beteiligten bekannten Rechtsextremist*innen.
Nicht nur Protestaktionen, sondern auch Drohungen gegen Politiker*innen, Ärzte*innen und Impfbefürworter*innen nehmen zu. Gerade im Internet werden konkrete Drohungen und Gewaltfantasien ausgesprochen. Twitter, Telegram & Co bieten eine Plattform für Hass und Hetze. Mehr als 250 Tötungsaufrufe konnten in untersuchten Telegram-Chaträumen gefunden werden. Leider wird der Hass auch in Taten umgesetzt, wie sich am Fackelaufmarsch vor dem Haus der sächsischen Gesundheitsministerin Köpping und den Ausschreitungen an den Mittwochs-Demonstrationen zeigt.
Widerstand
Einige Münchner Jugendorganisationen setzen nun auf Eigeninitiative: Gemeinsam mit anderen Gruppierungen ruft die GRÜNE JUGEND München zur Gegendemonstration mit Maske und Abstand auf. Diese ist allerdings angezeigt und alle Hygiene-Vorschriften sollen eingehalten werden. Alle Teilnehmer*innen werden gebeten geimpft, genesen, getestet und mit FFP2-Maske zu erscheinen.
Unter dem Motto „MÜNCHEN SOLIDARISCH“ möchten die Aktivist*innen um 18 Uhr am Odeonsplatz ein Zeichen gegen „Verschwörungsmythen, Rechtextremismus und tödlichen Egoismus“ und für die Impfung setzen.
“Schnelltest machen, Maske aufsetzen und zeigen, wer die Mehrheit ist!”, so SPD-Stadträtin Lena Odell.
In aller Kürze:
Was? MÜNCHEN SOLIDARISCH – gegen Querdenken, für die Corona-Impfung
Wann? Mittwoch, 05.01.2022, 18 Uhr
Wo? Odeonsplatz
Mehr Infos findest du HIER.
Beitragsbild: Glänzende Demo der Vielen, 19.5.2019, © Jan Krattiger
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