Aktuell, Kultur, Live

RIN kommt aufs Tollwood und wir verlosen Tickets

Aylin Dogan

Irgendein Club in München. Wir tanzen, aber meine Begleitung und ich sind nicht ganz so von der Musik überzeugt. Dann Songwechsel vom DJ. Schon bei den ersten Tönen ändern sich unsere Gesichtszüge. Wir haben ein breites Grinsen drauf und stimmen mit den restlichen Leuten im Raum den Song an: “Ich bin in meinem Zimmer high, sie killt den Vibe, Dior 2001”. Es läuft RIN und seien wir ehrlich, es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn spielen würden.

Rap für den Mainstream

Dass RINs Musik auch in einem Club funktioniert, der nicht für seine ausschließlich Hip-Hop-lastige Musik bekannt ist, spricht nicht automatisch gegen den Rapper. Auch wenn seine großen Hits sich im Mainstream bewegen, ist es die Sorte an Musik, die als Gemeinsamkeit von Fans unterschiedlicher Musikgenres hervorgeht.

Pop-Fans können mit Rap-Fans zum gleichen Song abgehen. Hier schämt sich keiner dafür, dass er den Mainstream feiert. RIN macht den Mainstream sozusagen wieder cool.

Rap für die Millennials

Immer wieder stelle ich mir selbst die Frage, was genau es an RIN ist, was ich so mag. Er singt über Drogen, Frauen und Marken, was unter Rappern erstmal kein Alleinstellungsmerkmal ist. Statt aber auf Punchlines und überraschende Reime zu setzen, zieht er lieber Vokale in Wörtern lang, nutzt Wiederholungen und Autotune. Die Wörter in den Songs wirken beim ersten und auch beim 100. Mal Hören manchmal noch zu wirr aneinandergereiht, machen im Moment des Flows aber irgendwie doch so viel Sinn. Wenn ein einfaches “Oh Junge” kommt, denk ich mir: “Ja ja, das passt so verdammt gut an dieser Stelle”, obwohl keine tiefsinnigere Bedeutung dahinter steckt.

Generell sind RINs Lieder selten tiefsinnig. Sie vermitteln viel mehr ein Lebensgefühl, welches der Rapper selbst verkörpert. Das erkennt man an den vielen popkulturellen Anspielungen. Ob er sich mit Frank Ocean vergleicht (“Swoosh”), sich um 12 Uhr etwas von Supreme kauft (“Blackout”) oder von seinem Baby singt, die erst sein Tape und dann Drake hört (“Bros”) und in seinen Benz einsteigen und mit ihm zu Planet Chanel (“Chanel”) fahren soll.

Namedropping ist wichtig für RIN. Die erwähnten Künstler, Auto- und Klamottenmarken sind bei den gleichaltrigen, also den Millennials, beliebt. Es ist dieser Lifestyle, den viele von ihnen haben wollen, wie dieser angestrebte Reichtum in Form von materiellen Besitztümern. Dabei wirkt dieser Lifestyle auch immer so lässig, als würde hinter dem ganzen Geld und dem dicksten Auto nicht viel Arbeit stecken. RIN spricht also das aus, was Seinesgleichen anstreben. Ihn macht das erfolgreich und Fans wie mir beschert das immer weitere Rap-Titel, die für einen guten Vibe sorgen und zur Not auch einem langweiligen Club wieder mehr Leben einhauchen.

Verlosung

Ende Juni 2018 hat RIN sein Mixtape “Planet Megatron” veröffentlicht. Die Tour dazu im Januar 2019 war innerhalb von wenigen Wochen ausverkauft. Bald bekommt München seine zweite Chance für dieses Jahr: Am 14. Juli kommt RIN aufs Sommer-Tollwood und wir verlosen 3×2 Karten! Hinterlasse dafür einfach ein Kommentar auf dem Blog. (Ausgelost wird am 12. Juni.)


In aller Kürze:

Was?  RIN

Wann? Sonntag, 14. Juli 2019 | 19:30 Uhr

Wo? Tollwood Sommerfestival, Olympiapark Süd, 80809 München

Wieviel? ca. 42 Euro. Tickets gibt’s hier


Beitragsbild: Pressefoto;Brownshootta / Text: Aylin Dogan

Tags: