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„Sharing is Caring“ in der PERLE: KI im Mittelstand – Zwischen Taschenrechner und Revolution

MUCBOOK Clubhaus

Bei unserem nächsten „Sharing is Caring“- Event in der PERLE haben wir in Kooperation mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) diesmal ein Expert*innen-Trio zum Thema KI zu Gast: Am Donnerstag, den 21.03.2024 erwarten euch drei Vorträge von Astrid Brüggemann, Bernd Schöpplein und Prof. Dr. Uwe Seebacher. In den Talks erfährst du praxisnah, was KI in mittelständischen Unternehmen leisten kann, wie sich KI gewinnbringend in Arbeitsabläufe einbauen lässt und wie sie unsere Gesellschaft als Ganzes verändern wird. Hier kannst du dich anmelden!

Mehr Erfolg für dein Unternehmen – mit KI!

Künstliche Intelligenz ist längst fester Bestandteil in den Abläufen und Strategien vieler multinationaler Unternehmen. Aber auch am mittelständischen Unternehmertum ist der KI-Boom nicht spurlos vorbeigegangen, Integration lautet das Wort der Stunde! Aber was kann KI eigentlich für kleine und mittelständische Unternehmen leisten, wo lassen sich die verschiedenen KI-Modelle am besten einbauen und was gilt es dabei unbedingt zu beachten? In den Talks unserer Speaker*innen erhältst du Antworten auf diese Fragen und verschiedene Impulse rund um das Thema KI im Mittelstand. Wir haben unseren Expert*innen vorab schon ein paar Fragen zum Thema gestellt:

Astrid Brüggemann beschäftigt sich seit der Veröffentlichung von ChatGPT intensiv mit den Möglichkeiten und Grenzen des Chatbots. Sie hat sich intensiv ins Promptcrafting eingearbeitet, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen und Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Die Germanistin und Betriebswirtin entwickelte die moderne Schnell-Lese-Methode Motion Reading®, mit der Viellesende ihre Lese-Effizienz massiv steigern können. ChatGPT schaffte sie als Schnell-Lese-Trainerin ab, denn die menschliche Informationsaufnahme hat sich bereits jetzt durch die KI stark verändert.

Hallo Astrid, wie sollten Unternehmen mit dem Widerstand oder den Ängsten umgehen, die durch den Wandel hin zu KI-Technologien entstehen können?

Es gibt sehr bewährte Methoden aus dem Change Management, wie Unternehmen einen solchen Wandel begleiten können. Zunächst müssen Unternehmen eine Strategie formulieren, die wenigstens zwei Fragen beantwortet: Welche Workflows sollen durch KI unterstützt werden? Was geschieht mit der gewonnenen Zeit? Das muss transparent kommuniziert werden. Die Einbeziehung der Menschen ist entscheidend, um die Akzeptanz zu fördern. Dazu gehören auch Schulungen, die neue Fähigkeiten vermitteln und Bedenken mindern. Ein Umdenken im Denken und Handeln ist erforderlich, um den Einsatz von KI erfolgreich zu gestalten.

Wie sieht für dich eine optimale Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine aus?

Eine klare Rollenverteilung ist hilfreich. KI ist zuständig für repetitive Aufgaben und Datenanalysen oder Zusammenfassungen, der Mensch koordiniert, trifft komplexe Entscheidungen und entwickelt Strategien und Lösungen für Probleme. Die Verantwortung für das Ergebnis liegt immer beim Menschen, da nur wir über Urteilsfähigkeit und Reflexion verfügen, um die Ergebnisse der KI zu bewerten. Wir sollten uns darauf fokussieren, die Stärken beider Seiten zu nutzen.

Bernd Schöpplein ist ein begeisterter Digital „Nerd“ und Unternehmer. Im Jahr 2020 hat er seine eigene Firma Enyore gegründet, das Beratungsportfolio zielt darauf ab, Unternehmen mit konsequenter Digitalisierung wirtschaftlich erfolgreicher zu machen. Dabei kommen nun auch verstärkt KI gestützte Systeme zum Einsatz. Mit dem Leasing Modell der Enyore können sich auch insbesondere KMUs mit kleineren Budgets moderne individualisierte Lösungen leisten. Er arbeitet aktiv an weiteren digitalisierten Geschäftsmodellen, die insbesondere KI als wesentliche Grundlage beinhalten.

Hallo Bernd, wie wird die Einführung von KI bei Mitarbeitenden und weiteren Stakeholdern wahrgenommen?

Ich denke das hängt sehr stark von der Rolle des Mitarbeiters im Unternehmen ab. Wenn man Rationalisierung der Arbeitskräfte durch KI befürchten muss, dann herrscht sicher eher eine skeptische Grundhaltung vor. Wenn man aber an Mitarbeiter denkt, deren Arbeit durch KI dramatisch einfacher wird, dann erntet man eher Dankbarkeit und Erleichterung. Ein Praxisbeispiel, das ich begleiten konnte, war die automatisierte und durch KI unterstützte Produktionsplanung. Bei komplexen Stücklisten kann das eine sehr komplizierte Aufgabe sein, zukünftige Warenverfügbarkeit zu berücksichtigen. Abhängig vom Lieferstatus. Wenn die Software in wenigen Sekunden eine optimierte Produktionsplanung erstellt – was bis dato nicht möglich war – entlastet das die Produktionsplaner massiv und führt zu einer deutlichen Entlastung. Die Einhaltung von Lieferterminen ist eine große Verantwortung, die diese Mitarbeiter tragen.

Wie können sich KMUs mit KI einen Wettbewerbsvorteil verschaffen?

In dem Sie uns mal zu einem Workshop einladen. Spaß bei Seite. Es gibt schon einige Anwendungsfälle wie die Automatisierung von wiederholbaren Geschäftsprozessen. Hier hat sich einiges getan: bessere Erreichbarkeit mit Online-Chatbots sicherstellen zum Beispiel. Oder denken Sie an Text to Speech Lösungen, die es ermöglichen Menschen zu erreichen, die sich in der digitalen Welt nicht zu Hause fühlen, sondern lieber am Telefon mit dem Unternehmen agieren wollen. Am Ende sehe ich bei KMUs den Nutzen, den Standardsoftware-Anbieter mit neuen KI-Features bereitstellen. Denn bei KMUs haben wir häufig kein Big Data Problem zu lösen. Beispielsweise Screening von massenhaften Bewerberunterlagen. Die Anforderungen an KI sind in den jeweiligen Branchen höchst unterschiedlich. Daher kann diese Frage nicht allgemeingültig beantwortet werden.

Prof. Dr. Uwe Seebacher ist einer der weltweit renommiertesten Experten im Bereich Methoden- und Strukturwissenschaften mit einem Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften. Er hat sich durch seine bedeutenden Beiträge in den Bereichen Predictive Intelligence, digitales Marketing und Unternehmenskommunikation einen Namen gemacht. Seebacher bringt über 30 Jahre Erfahrung als Autor, Berater, Professor, Unternehmer, Investor und Manager mit.

Als Professor hält er Vorträge zu Predictive Intelligence und ist für seine innovative Herangehensweise und die Entwicklung praxisorientierter Konzepte bekannt. Seine Expertise in Predictive Intelligence, eine Schlüsseldisziplin, die Unternehmen dabei unterstützt, zukünftige Markttrends und Kundenverhalten vorauszusagen, macht ihn zu einem gefragten Redner und Berater in der Wirtschaftswelt.

Hallo Uwe, was sind deine drei Haupttipps für Unternehmen bei der Verwendung von KI?

  1. Verstehen und Positionieren: Damit Unternehmen, ungeachtet deren Größe, KI nachhaltig erfolgreich einsetzen können, ist es meines Erachtens entscheidend, eine Position dafür zu etablieren, mit dem Ziel hier stringent im Sinne der Unternehmensstrategie Vorgehen zu können. Diese Person muss dann sicherstellen, dass KI als fortschrittliches Werkzeug – aber nicht mehr – begriffen wird, das spezifische Aufgaben effizienter lösen kann, ähnlich einem hochentwickelten Taschenrechner. Es ist entscheidend, ein klares Verständnis dafür zu entwickeln, welche Prozesse durch KI optimiert werden können und welche strategischen Ziele damit erreicht werden sollen.
  2. Förderung der Human Intelligence (HI): Es geht bei KI nicht um ein IT oder Technologie-Thema, sondern um Organisationsentwicklung und Veränderungsmanagement. Die gesamte Organisation mit allen Funktionen muss konzertiert das Thema vorantreiben, indem die Menschen in der Organisation im Umgang mit KI bzw. Predictive Intelligence ausgebildet und weiterentwickelt werden. Der wahre Wert von KI wird erst durch die Kombination mit menschlicher Intelligenz erschlossen. Statten Sie Ihre Mitarbeiter mit dem nötigen Wissen und den Fähigkeiten aus, um KI-Tools effektiv zu nutzen. Investieren Sie in Schulungen und Entwicklungsmöglichkeiten, um sicherzustellen, dass Ihr Team die Technologie versteht und sie im Sinne der Unternehmensziele einsetzen kann.
  3. Change Management und Organisationales Lernen: Die Implementierung von KI sollte als Teil eines umfassenden organisationalen Veränderungsprozesses betrachtet werden. Entwickeln Sie eine klare Roadmap mit definierten Meilensteinen und Key Performance Indikatoren (KPIs), um den Fortschritt messbar und transparent zu machen. Dies erfordert ein kontinuierliches Lernen und Anpassen, um die Technologie nahtlos in die bestehenden Geschäftsprozesse zu integrieren und sie kontinuierlich zu verbessern.

In aller Kürze:

Was? Sharing is Caring – Künstliche Intelligenz: Zwischen Taschenrechner und Revolution

Wann? Donnerstag, 21. März; 18:00 – 21:00 Uhr

Wo? DIE PERLE – Agnes-Bernauer-Straße 51, 80687 München

Die PERLE ist eine neue Zwischennutzung von MUCBOOK CLUBHAUS in Kooperation mit dem STEINCHEN KULTURCAFÉ und dient als neue Kulturstätte für Debatten, Kultur, Kunst und Impulse in Laim. Ziel der vom Freistaat Bayern, der Landeshauptstadt München, dem Bezirksausschuss sowie dem Eigentümer Urban Progress unterstützten Zwischennutzung ist es, einen Wohlfühlort und Treffpunkt für die Kreativ- und Kulturszene Münchens, aber auch für die Bewohner:innen Laims zu schaffen.

Vielen Dank an dieser Stelle auch an die Möglichmacher dieser Veranstaltungsreihe, insbesondere das Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie als Fördergeber, aber auch an das Team von bayernkreativ für die Antragsbearbeitung.

Die Zwischennutzung wird ermöglicht durch den Bauherren Urban Progress.
Dieses Projekt wird mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert sowie der Landeshauptstadt München und dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft kofinanziert.


Beitragsbild: Astrid Brüggemann (kreiert mit KI)

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