Live, Nach(t)kritik
Sympathisches Grunge-Revival
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EMA – Nein, diesesmal fanden nicht die European Music Awards im Atomic Café statt. Aber statt einer atemberaubender Show gab es etwas, dass man bei der berühmten Preisverleihung wohl nur selten findet, und das sind Eigenschaften wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und echte Gefühle. Die Foramtion hat keine Feuershow vorbereitet, dafür geht sie eine interessante Gradwanderung zwischen dem Grunge-Sound der 90er und tiefen Synthesizerklänge. Auf Kompromisse hat sie eher keine Lust. Vorallem was Rhythmus betrifft. Starr durchrhytmisiert („Milkman“) oder konstant dahin-fließend („California“). Der Kopf hinter diesem Klanggerüst ist die 22-jährige Südstaaten Musikerin Erika M. Anderson, die gerne Gitarren zertrümmert (Im Atomic Café nicht) und schon in ihrem Alter Todessehnsüchte hat („I´m 22. I don´t mind dying“).
Anderson ist bemüht an diesem Abend. Bemüht um die Stimmung, bemüht um das Publikum und bemüht um den Klang. Letzteres gelingt ihr hervorragend. Ersteres leider eher nicht. Ob das am bereits einströmenden Britwoch-Publikum liegt, das sich herzlich wenig für ihre Musik interessiert oder einfach an der offensichtlichen Leere im Raum, weiss vermutlich nur die sympathische Künstlerin selbst.
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