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Vera Schroeder über Martin Fengel #10

Laura Stecher
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Die Chefredakteurin der Magazine Neon und Nido, Vera Schroeder, schreibt diese Woche über ein Werk von Martin Fengel:

Das Bild zeigt einen Vorläufer des Bärchenmanns, den man heute vor allem in Großstädten, in Clubs und auf Spielplätzen trifft. Kennzeichnend sind der bis tief in die Backen hineinragende Bart und der sanfte, jedoch leicht verunsicherte Blick. Noch nicht angepasst ist die durchgehende Augenbraue und das Loch in der oberen Brust, das wohl der zusätzlichen Nahrungsaufnahme gedient haben muss. Denn während Bärchenmänner heute sich vor allem von verschiedensten ausprofessionalisierten und in Männlichkeitsriten hergestellten Fleischgerichten ernähren, mussten sie damals hauptsächlich von Gras und Wasser leben. Der Bärchenmann heute benutzt außerdem keinen Kajal mehr, was aber weniger reduzierter Eitelkeit als vielmehr eines evolutionären Abgrenzungsbedürfnisses zur lippenbestifteten Bärchenfrau geschuldet ist. Wir dürfen trotzdem davon ausgehen, dass der Bärchenmann heute glücklicher ist, als dieses frühzeitliche Modell aus Gips.

Martin Fengel hat anläßlich des Jubiläumsjahres der Villa Stuck in der Empfangshalle eine Fotoausstellung, die wöchentlich um ein Werk ergänzt wird.
Auf mucbook und im Blog der Villa Stuck verraten wir jeden Montag – wenn das neue Bild aufgehängt wird – was sich eine Person dazu dachte. Gerne ist auch jeder Leser des Blogs dazu eingeladen, in der Kommentarzeile frei und ungestüm zu assoziieren. Begleitet wird der Fengel‘sche Bildatlas durch vier Veranstaltungen, allesamt musikalischen Ursprungs, die in enger Zusammenarbeit mit Martin Wöhrl, Bernd Zimmer, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Label GOMMA entstehen.

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