Kultur, Was machen wir heute?

Visualisierte Unendlichkeit

Letzte Artikel von Julia Zetz (Alle anzeigen)

Unendlichkeit ist grenzenlos. Niemand kann sie wahrnehmen, berechnen oder auch nur erahnen. Man findet sie überall. In der Mathematik, in der Physik und in der Philosophie. Einige mutige Künstler haben sich mit der Thematik auseinander gesetzt. mucbook zeigt was dabei heraus kam.

Vom 12. Oktober bis 15. Oktober konnten Kunstinteressierte die Non-Stop-Infinity besuchen. In der Sonnenstraße 22 stellten sechs Künstler ihre eigene Interpretation von Unendlichkeit aus. Ausgangspunkt für alle Arbeiten war die Frage „Was ist Unendlichkeit?“. Einige fragten sich, ob die menschliche Existenz von ihr abhinge, ob Unendlichkeit nicht doch auf irgendeine Art und Weise greifbar oder sogar visualisierbar ist.

Lindsay Lawson interpretierte die Thematik in ihrem „Double Helix“. Sie visualisiert ein zirkuläres Gespräch zweier Frauen mit Hilfe eines Videos von immerzu von Wellen umspülten Pflanzen.

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Die „unendliche Säule“ von Lance Wakeling ist eine, mittels webbasierter Technik, scheinbar sich unendliche Säule, welche sich um die eigene Achse dreht. Inspiriert wurde der Künstler von Constantin Barcusis, der bereits schon einmal eine solche Säule künstlerisch dargelegt hat.

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Den konträren Zusammenhang zwischen der unendlichen Weite des Weltraums und der Enge einer Weltraumkapsel setzten die Künstler Swyndle und Hawks mit ihrer Arbeit „The Eagle has stranded“ um. Mit ihrer skulpturalen Darstellung aus collageartigen Papierarbeiten, die eine Art NASA-Dokumentation enthalten, möchten Swyndle und Hwaks die Wahrnehmung der Astronauten darstellen.

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Dass auch das world wide web physisch greifbar sein kann, beweist Spiros Hadjidjanos mit seiner Arbeit „Network-Time“. Mit Hilfe von Fieberglaskabeln und einem WLAN-Router macht er Unendlichkeit sichtbar.

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Die Unendlichkeit des Internet ist auch Mittelpunkt der Arbeit von Rafel Rozendaal. Die Besucher werden in seine Arbeit involviert und sind so Teil seiner Kunst. Per Mausklick lässt sich der „Color Flip“ bewegen. Der „user“ kann Blätter von einem virtuellen Block abreißen. Zu Anfang scheint das alles noch spielerisch zu sein, doch nach einiger Zeit kommt die Erkenntnis, dass diese Tätigkeit grenzenlos fortgesetzt werden kann.

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Non-Stop-Infinity ist ein Symbol für die allgegenwärtige Herrschaft der Unendlichkeit. Man kann sehen und fühlen, welche Wirkung Grenzenlosigkeit auf das menschliche Dasein hat.

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