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Der “New Weird America”-Künstler Devendra Banhart holte am Sonntag, den 16. Juli, sein Konzert in der Muffathalle nach, das im März verschoben werden musste. Gut gelaunt und im chilligen Feel-Good-Modus stimmte er die ersten Lieder aus seinem neuen Album “Ape in Pink Marble” an.
Impro auf Spanisch
Nicht weniger chillig (es schwebte eine grasgeschwängerte Dunstwolke in der Luft) verfiel das Publikum schnell seinem groovigen Vibe und wippte mit gönnerhaftem Kopfnicken zum Beat. Trotz der ruhigeren Klänge kam dann doch ein wenig Schwung in die Halle, als Devendra versuchte, Lieder anzustimmen, die ihm aus dem Publikum zugerufen wurden. Dabei improvisierte er ein wenig vor sich hin – und verfiel auch gerne mal ins Spanische, was bei der Hälfte seiner Zuhörer vermutlich für einige Fragezeichen sorgte – hielt jedoch den Draht zum Publikum und witzelte herum. Als die Band “Hey Mama Wolf” anstimmte, jaulten einige seiner Zuschauer begeistert mit. Das Lied endete darin, dass die gesamte Konzerthalle zu einem Rudel mutierte, das Devendra in seiner Mondsucht anheulte.
Stargast aus dem Publikum
Nach soviel Emotionen kam gleich der nächste Moment, der bei dem einen oder anderen Zuschauer für Gänsehaut gesorgt haben mag: Devendra und Band verabschiedeten sich von der Bühne, um den “spontan entdeckten” Singer/ Songwriter Skylar Gibbons auf die Bühne zu holen. Hierbei handelte es sich um einen einfachen Konzertgast, der zufällig Gitarre spielt und einige Lieder selbst schreibt. Vor rund 1200 Gästen durfte dieser nun spontan einen Song zum Besten geben, während sich die Band hinter der Bühne vergnügte.
Was genau sie dort machten und ob sie da gewisse Substanzen zu sich nahmen, ist zwar nicht bestätigt, kann aber als gegeben angenommen werden, in Anbetracht der Verfassung, in welcher die Band sich befand, als sie sich nach dem Gastauftritt auf die Bühne begab. Sichtlich angeheitert und mit sehr viel mehr Rock starteten die Jungs nun in die letzte Hälfte des Abends. Devendra verfiel in seinen berühmt-berüchtigten Ausdruckstanz und hatte ersichtlichen Spaß, so sehr, dass man fast befürchten musste, im nächsten Moment könne er seinen Gitarristen versehentlich von der Bühne tanzen.
Insgesamt war es ein schönes Konzert mit einem bunt gemischten Publikum, das, über alle Generationen und Orientierungen hinweg, wohlig wippte oder zu “Baby” auch mal tanzte. Devendra Banhart und Band gaben sich sympathisch, die Soundqualität war ausgesprochen gut – nur Devendras Vibrato, was seinen Gesang so unverkennbar macht, ging leider ein wenig unter.
Beitragsbild: © Annabelle Bockwoldt
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