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Warum tust du das? Mit Sabine Spethling von Munich T[rave]l Guide

Laura Siegenführ

Mal wieder so richtig im Lieblingsclub abraven und den Tag danach in einem gemütlichen Café verbringen? Mittlerweile klingt diese Vorstellung wie eine gute Geschichte aus der Vergangenheit, die uns etwas nostalgisch werden lässt.

Aber mit bereits 40,1 Millionen verabreichten Impfdosen, steigt die Hoffnung, dass man doch irgendwann wieder zu lauten Bässen in einer Menschenmenge tanzen darf. Bloggerin und Autorin Sabine Spethling sorgt jetzt schon mit ihrem neu erschienenen Munich T[rave]l Guide dafür, dass euch in einem Leben nach der Pandemie kein Geheimtipp in München durch die Finger geht.

Sabine ist Expertin, wenn es um Reisetipps für House- und Techno-Liebhaber*innen geht und schreibt auf ihrem Blog tunes&wings schon seit mehreren Jahren über internationale Hotspots der Technoszene und die Geheimtipps von lokalen DJs. Um die coolsten Spots in München für euch ausfindig zu machen, hat sie sich mit sieben Künstler*innen aus München zusammen getan und diese nach ihren Empfehlungen für Bars, Restaurants, Ausflugsziele, Clubs & Co. befragt.

Mehr über ihren T[rave]lGuide erzählte uns Sabine im Interview:

Sabine, was ist der Munich T[rave]l Guide? 

Der Munich T[rave]l Guide ist ein Reiseführer mit den besten und exklusiven Empfehlungen von lokalen Künstler*innen. Benjamin Fröhlich, Glaskin, Innellea, Julietta, Moritz Butschek, Sedef Adasi und Thomas Herb präsentieren darin ihr ganz eigenes Bild von München: von wo sie am liebsten ihren Kaffee trinken bis hin zu wo sie sich am Abend mit Freunden treffen.

Auf deinem Blog tunes&wings schreibst du schon lange über die internationale Technoszene. Wie kam es zur Idee Travel Guides mit der Technokultur zu verbinden?

Reisen und elektronische Musik sind schon lange meine Passion. Ich selbst liebe es, auf meinen Reisen in lokale Kulturen einzutauchen und dabei Leute kennenzulernen, die die Szene mitgestaltet haben, beziehungsweise sie aktuell prägen. Während der Unterhaltungen, die ich mittlerweile auch als Podcast veröffentliche, habe ich immer spannende Tipps bekommen. Geknüpft mit meinen eigenen Entdeckungen, habe ich irgendwann angefangen, diese mit Gleichgesinnten zu teilen.

Dein erster Print T[rave]l Guide fokussierte sich auf Berlin. Warum ist bei der zweiten Version die Wahl auf München gefallen?

Ich habe über zehn Jahre in München gelebt. Ich bin hier Anfang zwanzig zur elektronischen Musik gekommen und sozusagen in der Szene groß geworden. Daher fühle ich mich noch immer sehr verbunden mit der Community und den Lokalitäten. Außerdem ist es mir ein Anliegen, die vielseitige Szene bekannter zu machen. München hat subkulturell so viel zu bieten und ist weit mehr als Oktoberfest, Bier und Dirndl.

Wenn man an internationale Techno-Hotspots denkt, kommt einem München meistens nicht sofort in den Sinn. Wird die Technoszene hier unterschätzt?

Absolut! Die lokale Szene wird total unterschätzt. München muss sich im internationalen Kontext nicht verstecken. Die bayrische Hauptstadt war eine der Geburtsstädten von Techno in Deutschland und trägt auch aktuell mit einer Vielzahl an Protagonist*innen und Spielstätten zur Kultur bei. Daher ist der München Guide ein echtes Herzensprojekt für mich. Ich möchte die Vielseitigkeit der Szene und deren Kredibilität zeigen. 

Sieben Münchner Künstler*innen haben dir ihre Stadt gezeigt. Was hat dich dabei besonders beeindruckt?

Ich entdeckte durch die Tipps der Künstler*innen Event-Formate und Plattenläden, die ich selbst noch nicht kannte, wie Tam Tam, Riviera Records, Lovers oder Alternative Fakten. Aber auch kleine Restaurants, die ich bei meinem nächsten Besuch kennenlernen möchte.

Was ist dein persönlicher Lieblingsort in München?

Mich auf einen Ort festzulegen ist wirklich schwierig. Ich versuch es mal mit einem Lieblingsort pro Kategorie meines Buches:

Eat: Hutong Club

Drink: Loretta 

Sleep: 25hours Hotel

Dance: Blitz Club

Shop: Optimal Records

Experience: Yoga & Sound mit Petros

Discover: Tegernsee

Du bist Expertin in den Themen Reisen und Feiern – beides steht seit über einem Jahr leider nicht mehr auf der Tagesordnung. Was vermisst du am meisten?

Mir fehlt es am meisten, neue Orte zu entdecken, in Kulturen einzutauchen und Protagonist*innen aus der Szene kennenzulernen. Außerdem vermisse ich Festivals unter freiem Himmel und das Gefühl, gemeinsam mit anderen bei Sonnenschein die Musik zu fühlen.

Wo gehst du als Erstes feiern, wenn wir Corona überstanden haben?

Es gibt ein paar Festivals in Costa Rica und Bali, die ich noch nicht besucht habe und die ganz oben auf meiner Travel Bucket List stehen.

Deine Infos im Netz?

Website: www.tunesandwings.com

Podcast bei Spotify, Apple, Deezer, Soundcloud: techno & travel stories

Instagram: @tunesandwings

Facebook: tunes&wings


Bock München neu zu entdecken? Den Munich T[rave]l Guide findest du auch in unserem Shop.


Fotos: © Sabine Spethling

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