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Warum tut ihr das? – Space for a name

Transparenz von der Rohstofferzeugung bis hin zum Verkauf – dieses Ziel haben Nadja Lechner und Alexa Philipp mit ihrem Modelabel „Space for a name“. Nach gemeinsamem Modedesign-Studium und Beschäftigung bei einem Münchner Luxuslabel haben sich die beiden im vergangenen Jahr selbstständig gemacht und fertigen nachhaltige Mode – bis jetzt nur für Frauen, vielleicht aber bald auch für Männer. Alle Kleider stellen sie auf Vorbestellung her, um eine Überproduktion zu vermeiden, dafür verwenden sie ausschließlich Vintage- und übriggebliebene Stoffe oder nachhaltig hergestellte Materialien mit entsprechenden Gütesiegeln.

Wir haben dem Münchner Duo unsere „Warum tut ihr das?“ -Fragen gestellt:

Woher kommt der Name „Space for a name“ und was bedeutet er?

Zu Anfang war der Name tatsächlich nur ein Platzhalter, aber umso öfter wir ihn verwendet haben, desto passender fanden wir ihn. Der Name drückt nämlich eigentlich perfekt unser Konzept der Transparenz aus, denn wir wollen die Menschen hinter einem Kleidungsstück in den Vordergrund rücken und uns von der anonymen Massenproduktion distanzieren – also Raum für Namen schaffen.

Was ist neu, anders und einzigartig an eurem Projekt?

Anders und einzigartig an unserem Projekt ist vor allem unsere Konsequenz in Bezug auf Nachhaltigkeit und Transparenz. Wir sehen uns als Wissensvermittler – das ist unserer Meinung nach der beste Weg, um mehr Verständnis und Wertschätzung für die Menschen hinter unseren Kleidern aufzubauen. 

Außerdem gibt es bei uns Kleider in limitierter Auflage, die auf Bestellung für den Kunden angefertigt werden – dadurch vermeiden wir verschwenderische Überproduktionen und fertigen wirklich nur das, was der Kunde auch braucht. In unserer Kategorie Unique Pieces gibt es beispielsweise Kleider aus Vintage Seiden-Saris, aus handbestickten guatemaltekischen Webkunstwerken oder mit handgefertigten iranischen Silberborten. Wir wollen raus aus dem Vorurteil, dass nachhaltige Mode immer ‚öko‘ aussieht. Wir sind bunt, humorvoll und stecken voller Überraschungen!

Wie viel Zeit habt ihr in euer Projekt investiert?

Den Gedanken an ein eigenes Label haben wir schon im gemeinsamen Modedesign Studium entwickelt. Da wir danach einige Jahre zusammen bei einem Münchner Luxus-Label gearbeitet haben, konnten wir viele praktische Erfahrungen sammeln und uns über längere Zeit genau positionieren für ein eigenes Projekt. Wirklich ausformuliert haben wir das Konzept noch neben dem Beruf und seit Frühjahr 2020 sind wir komplett selbstständig. Unsere Philosophie ist also über Jahre gereift, die Gründung, der Onlineshop und die Produktion an sich haben dann circa ein halbes Jahr gebraucht – aber dann auch in Vollzeit!

Was ist euch besonders wichtig?

Uns ist es wichtig, Mode zu schaffen, die Spaß macht – aber in erster Linie kein Leid für Mensch, Tier oder Umwelt bringt. Unsere Kunden sollen mit gutem Gewissen bei uns einkaufen, weil sie genau nachvollziehen können, was sie bei uns bekommen. Es ist uns also auch wichtig über die Probleme der Industrie zu sprechen und unsere Kunden zu animieren, die Dinge zu hinterfragen.

Nachhaltigkeit hört nicht mit dem Einsatz von Öko-Materialien auf – Wo und wie werden unsere Kleidungsstücke hergestellt und was unterstützt wir durch den Kauf von billiger Mode? Die günstigeren Preise sind für Firmen nur möglich, indem sie an Qualität, Menschenwohl und Umweltbewusstsein sparen. Es ist wichtig, sich mit diesen Themen zu beschäftigen, um eine Veränderung in der Modeindustrie und im Kaufverhalten der Konsumenten zu bewirken. Wir wollen beweisen, dass Transparenz möglich ist, wenn man denn nur will!

Wen oder was unterstützt ihr?

Wir wählen unsere Lieferanten und Kooperationen sehr sorgfältig und gezielt aus und achten vor allem darauf, dass Werte und Philosophie zu uns passen. So unterstützen wir Gleichgesinnte, die wie wir den Wunsch nach Transparenz und mehr Verantwortungsbewusstsein in dieser Branche verfolgen. Auf der anderen Seite werden wir momentan selbst noch tatkräftig unterstützt – vor allem von Freunden und Familie – die müssen sich nämlich in Geduld mit uns üben.

Was macht ihr, wenn ihr nicht an eurem Projekt arbeitet?

Momentan kann man ja auf Grund der Lage nicht so viel machen. Aber da SFAN wie unser Baby ist, das gerade unsere volle Aufmerksamkeit verlangt, nützen wir zur Zeit tatsächlich jede freie Minute für ein bisschen Schlaf oder einen Spaziergang an der Isar. Im Sommer kann man sich dann aber hoffentlich wieder auf viele laue Abende freuen –  am liebsten mit vielen Freunden, selbstgekochtem Essen und Weißwein. Und Second-Hand-Shopping geht dann hoffentlich auch bald wieder!

Was liebt ihr an München besonders?

Dass man so nahe an der Natur, den Bergen und den vielen Seen ist. Also theoretisch – denn meistens verschiebt man es doch wieder auf das nächste Wochenende. Aber die Möglichkeit besteht immerhin und das vielfältige Stadt-Feeling mit Cafés, Bars und jungen Kreativen ist ein toller Ausgleich. Trotzdem fühlt sich München oft an wie ein Dorf, wo jeder jeden kennt. Manchmal ist München einfach so herrlich gemütlich unaufgeregt.

Wenn euer Projekt eine Person wäre, wie wäre diese Person?

Neugierig, engagiert, kreativ, voller Tatendrang & humorvoll – manchmal aber auch ganz schön chaotisch und müde, aber auf jeden Fall immer offen für neue Herausforderungen!

Eure Infos im Netz? 

Unseren Onlineshop findet ihr unter www.spaceforaname.de mit vielen einzigartigen Kleidern oder Upcycling-Projekten und Hintergrundinfos rund um die Modeindustrie. Ansonsten findet ihr uns auch auf Social Media, wie Instagram und Facebook unter spaceforaname.

Ein Song, den ihr mit eurem Projekt verbindet:

Hurra, Hurra, der Kobold mit dem roten Haar, Hurra Hurra, der Pumuckl ist da.

Wir sind beide große, große Fans von Meister Eder und seinem Pumuckl, denn dazu lässt es sich so herrlich nebenbei arbeiten. (Ein kleiner Hinweis darauf ist auch auf unserer Seite versteckt …)

Fotos: © Space for a name

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