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Münchner Startup Banana Leaf gewinnt den Deutschen Gastro-Gründerpreis

Fünf Minuten Zeit hatten Daniela Weinhold und Nastasia Broda, um das Projekt Banana Leaf in Hamburg dem Online-Publikum vorzustellen – am Ende konnten sie mit ihrer Idee überzeugen. Die besteht darin, Café- und Restaurant-Flächen effizienter zu nutzen. Heißt: In einem Café, das normalerweise morgens geschlossen ist, richtet Banana Leaf zum Beispiel ein Frühstücksbuffet ein und nutzt dafür die schon bestehende Infrastruktur. Betreibende verdienen damit dazu, ohne mehr arbeiten zu müssen und Banana Leaf profitiert von der Flexibilität der Zwischennutzungen.

Wegen Corona wurde der Gastro-Gründerpreis 2020 erst jetzt verliehen, per Online-Liveabstimmung. Das Münchner Startup darf sich über 5 000 Euro Preisgeld freuen, außerdem ein Coaching-Angebot und eine Lizenz für das Gastro-Abrechnungssystem Orderbird. Sie hätten schon gemeinsam überlegt, wie sie die 5 000 Euro wieder in Banana Leaf reinvestieren könnten, sagt Miriam Kirschner, die seit vergangenem Sommer fest im Team ist. Schon länger wollen sie zum Beispiel ein Lastenfahrrad anschaffen. Außerdem planen sie für diesen Sommer Retreats im Allgäu anzubieten, wo Nastasia mit einer Freundin eine Herberge hat.

„Eigentlich waren diese Retreats schon Anfang dieses Jahres geplant gewesen“, sagt Miriam, jetzt sollen sie stattfinden, sobald es Politik und Corona-Situation wieder zulassen, vorerst an einem Wochenende pro Monat. Gemeinsames Kochen, Wanderungen im Allgäu und zum Beispiel Yoga sollen auf dem Programm stehen. Ab nächstem Wochenende werde man außerdem auch im Allgäu Brunch-Boxen zum Mitnehmen kaufen können.

Koch- und Back-Workshops für Schulklassen

Ein weiterer großer Plan der drei Unternehmerinnen ist außerdem, Workshops für Schulklassen in veganem Kochen und Backen anzubieten. Daniela macht momentan eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin, Miriam ist studierte Pädagogin – „gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen ein Drei-Gänge-Menu kochen und ihnen dabei Tipps und Tricks verraten“ sei die Idee, sagt Miriam. Die Küche im Allgäu sei dafür auch schon vom Gesundheitsamt abgenommen worden. „Da ist auf jeden Fall Platz und ganz viel Potential.“

Auch mit Restaurants und Cafés ist Banana Leaf im Kontakt, um wie in den vergangenen Jahren wieder seine vegane Küche auch vor Ort anbieten zu können. Schon viel sei dafür geplant, „wir warten jetzt nur noch, dass wir es umsetzen können“. Zu Anfang rechnen die drei mit à-la-carte-Bewirtung, wann ihre veganen Buffets wieder möglich sein werden, steht in den Sternen.

In Hamburg wurden Daniela und Nastasia auch darauf angesprochen, ihr Konzept auf andere Städte zu erweitern, sogar Flächen seien ihnen dabei schon angeboten werden, erzählt Miriam. Momentan wäre das wohl schwierig zu stemmen, keine der drei arbeitet bei Banana Leaf hauptberuflich. Trotzdem ist Miriam zuversichtlich: „Es kann gut sein, dass es Banana Leaf in ein paar Jahren auch in anderen Städten gibt.“ In einer Woche steht allerdings erstmal der Osterbrunch an.

Fotos: © Banana Leaf

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