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“Wir wollen Schnitzel, wir wollen Haus!” – Spontan-Cornern gegen Leerstand

Jan Krattiger

So schnell die Besetzung des Schnitzelhauses da war, so schnell war sie auch wieder weg – dennoch ist die Aktion im Viertel auf viel Sympathie gestoßen, was sich unter anderem darin äußerte, dass noch am Samstag eine Eilversammlung angemeldet wurde und sich rund 70 Personen zum spontanen Cornern vor dem Schnitzelhaus trafen.

(Die Polizei selber meldet 50 Teilnehmer und schreibt von einer “angeblichen Besetzung”: “Am selben Abend wurde eine Spontanversammlung im Themenzusammenhang mit der angeblichen Besetzung des Hauses angemeldet. Diese verlief im Zeitraum von 20.30 Uhr bis 23.00 Uhr mit 50 Teilnehmern ohne Zwischenfälle.”)

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Wir hatten Kontakt mit einem der Organisatoren der Aktion, der anonym bleiben möchte:

“Insgesamt haben sich in kürzester Zeit rund 70 Personen an der Ecke zum friedlichen Cornern eingefunden. Naja und dann haben wir halt friedlich, feucht-fröhlich gecornert, Präsenz gezeigt, den Raum vor dem leeren Raum besetzt, hin und wieder unterbrochen von skandierten Sprüchen.”

“Wir wollen Schnitzel, wir wollen Haus!”

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“Schnitzelhaus, Flora bleibt, one Struggle, one Fight!”

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“Miete verweigern, Kündigung ins Klo, Häuser besetzen sowieso!”

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Und jetzt: wie weiter?

Cornern gegen Leerstand: Das könnte in München in den kommenden Wochen öfters vorkommen, denn die Spontandemonstranten haben Feuer gefangen und sich überlegt, wie der Protest weitergehen könnte:

“Es wurde viel darüber geredet, wie man weiter mit Aktionen auf die Sache aufmerksam machen kann. Zum Beispiel die Idee, leerstehende Häuser abzuradeln und auf „Cornertauglichkeit“ zu prüfen.”

Die Aktivisten haben derweil auf ihrem Blog angekündigt, dass das “Für-Lau-Haus” erneut auftauchen werde – natürlich ohne zu verraten, wann und wo das der Fall sein wird.


Fotos: zvg