Kultur, Was machen wir heute?

Zeitzeuge im Kinosessel

Laura Simais
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Das Wetter wird schlechter. Die gute Nachricht: Noch bis zum Mittwoch, den 9. Mai können sich Kinofreunde beim Internationalen Dokumentarfilmfest ins Trockene setzen.

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Schon zum 27. Mal werden in Kooperation mit der Filmstadt München e.V. an ausgewählten Orten in München aktuelle künstlerische Dokumentarfilme gezeigt. Das Festival zeigt 125 Filmen aus 37 Ländern und lädt zu Vorträgen, Gesprächs-, Diskussionsrunden sowie Praxisworkshops.

Bereits am vergangen Mittwoch wurde das Festival mit der Deutschlandpremiere des Films „Die Wohnung“ von Arnon Goldfinger eröffnet. Der Film zeigt die Geschichte eines jüdischen Mannes, der beim Entrümpeln des Dachbodens seiner Großeltern erfährt, dass diese mit einer einflussreichen Nazifamilie befreundet waren. Eine zweite Vorstellung des Films findet am Freitag, den 4. Mai um 16 Uhr im Filmmuseum statt, bei der der Regisseur Arno Goldfinger seinen Film selbst vorstellt.

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Schwerpunkt Arabien

Gast des diesjährigen Filmfestes ist Arabien. In der Reihe DOK.guest werden fünf Filme aus und über den arabischen Raum präsentiert. Im Mittelpunkt stehen die politischen Umwälzungen in den arabischen Ländern, die Erfahrungen während der Revolution und die Frage nach der Nachhaltigkeit des erhofften gesellschaftlichen Wandels.

So beschäftigt sich der Film „Words of Witness“ mit der Zeit nach der Revolution in Ägypten. Protagonistin ist die junge Ägypterin Heba Aflfy. Als Journalistin bei der englischsprachigen Ausgabe der Tageszeitung Al-Masry Al-Youm darf sie nun endlich frei berichten – und hat nun gegen die Meinung zu kämpfen, dass ein anständiges Mädchen alleine auf der Straße nichts zu suchen hat. „Words of Witness“, der Film der Regisseurin Mai Iskander, wird am Samstag um 16.30 h im Vortragssaal Gasteig sowie am Mittwoch um 18 Uhr im Völkerkunde Museum gezeigt.

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Politstoff aus Deutschland

Neben den unterschiedlichen ausländischen Filmen werden in der Reihe DOK.deutsch auch zahlreiche deutsche Filme vorgeführt. Die Weltpremiere des Films “Warmzeit” findet am Freitag um 19.30 Uhr im ARRI Kino statt. Knut Karger, der Regisseur stellt seinen Film selbst vor, der sich mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auseinandersetzt. In Gesprächen mit Landwirten, Wissenschaftlern und Entwicklern aus unterschiedlichen Ländern erzählen diese, warum nur ein Leben mit der Natur und nicht gegen sie unsere Zukunft sichert. Weitere Vorstellungen des Films: Montag, 7. Mai um 19.30 h im Rio 2 und am Dienstag, 8. Mai um 18 Uhr in der katholischen Akademie.

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Fiktionale Wahrheiten

Neuer Programmpunkt in diesem Jahr ist DOK.fiction. Die Filmreihe lotet die ohnehin schon fließende Grenze zwischen fiktionalem und dokumentarischem Film aus und macht so die Antwort auf die Frage „Was ist eigentlich ein Dokumentarfilm“ noch schwieriger. „Silberwald“ von Christine Repond zeigt – ausschließlich von Laiendarstellern verkörpert – den perspektivlosen Alltag einer Dorfjugend, der den 15-jährigen Sascha in eine Gruppe von Neonazis geraten lässt. Gespielt wird der Film am Sonntag, 6. Mai um 17 Uhr im Atelier 1. Zum Programm von DOK.fiction gehören außerdem eine Reihe kurzer Mockumentaries, die in Kooperation mit der Kurzfilm Agentur Hamburg gezeigt werden.

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Die Retrospektive 2012 widmet sich in diesem Jahr Wim Wenders und seinem dokumentarischen Werk. Neben seinen fiktionalen Filmen, war Wenders schon früh als Regisseur von Dokumentarfilmen tätig. Seine persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod seines engen Freundes Nicolas Ray, verarbeitete er in dem Film „Nick’s Film – Lightning over water“. Gezeigt wird er am Mittwoch, 9. Mai um 20 Uhr im Filmmuseum. Weitere Wim Wenders Dokumentarfilme im Programm der Retrospektive sind „Tokyo-Ga“ und „Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten“, in denen der Regisseur sein Interesse an der japanischen Kultur zeigt.

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Bis Mittwoch bietet das DOK.fest noch ein geballtes Programm von Dokumentarfilmen aus unterschiedlichen Ländern, Genres und zu vielfältigen Themen. Während der Festivalzeit sind täglich drei Festivaltreffpunkte für Gespräche zwischen Filminteressierten, Besuchern und Regisseuren geöffnet. Die Filmwirtschaft, die Dok.fest Lounge im Filmmuseum und das Dok.forum in der Hochschule für Fernsehen und Film laden zu Essen, Trinken und freiem Internetnutzung für Festivalbesucher ein.

Weitere Informationen zu Programm und Veranstaltung:

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