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Zu Besuch bei Doris im Unverpacktladerl im Bahnwärter Thiel

Fiona Reiter

Was ist ein Unverpacktladen und warum sind diese gut für unsere Umwelt? Grob gesagt: ein Unverpacktladen ist ein Einzelhandelsgeschäft, das sich von anderen Läden dadurch unterscheidet, dass das gesamte Sortiment lose angeboten wird – also ohne Gebinde und somit frei von Verpackungen. Ziel ist es, so Lebensmittelabfall und Verpackungsmüll zu vermeiden.

Seit kurzem ist München um einen solchen Laden reicher: Doris hat im beliebten Bahnwärter Thiel ihren ersten Unverpacktladen eröffnet. In einem großen Container, ganz hinten links neben dem Marktplatz, hat sie sich eingerichtet und verkauft – wie der Name es schon verrät – unverpackte Lebensmittel, Haushaltsartikel und niedliche Geschenkartikel.

Wir haben ein kleines Interview mit Doris geführt und beantworten somit die wichtigsten Fragen, die einem wahrscheinlich bei dem Wort in den Kopf kommen.

MUCBOOK: Doris, stell dich doch mal kurz vor.

Doris: Ich bin eine waschechte Münchnerin mit großer Leidenschaft für Lebensmittel. Ich wollte beruflich schon immer etwas nachhaltiges machen und in die Selbstständigkeit gehen. Mein Ziel ist es, alle gegenseitig zur Nachhaltigkeit zu inspirieren.

Was war der Auslöser für dich, den Unverpacktladen zu eröffnen?

Ich habe schon immer den Drang verspürt, etwas nachhaltiges – und gegen den Klimawandel – zu unternehmen. Als ich die Anzeige in der Zeitung gelesen habe, dass der Unverpacktladen im Bahnwärter Thiel einen neuen Besitzer sucht, war ich sofort interessiert und investiert. 

Wie genau funktioniert ein Einkauf hier?

Doris: Oft schauen sich die Kunden beim ersten Mal nur um und informieren sich über den Laden. Wenn man dann aber tatsächlich hier einkaufen möchte, sollten die Kunden auf jeden Fall einen Glasbehälter oder eine Papiertüte mitbringen, in die sie dann später das Mehl, die Hülsenfrüchte oder alles was das Herz begehrt, problemlos einfüllen können.

Können die Kund*innen unverpackte Lebensmittel nur vor Ort kaufen oder auch Online bestellen? 

Aktuell nur vor Ort und ein Onlineshop ist bis jetzt auch noch nicht in Planung.

Wo sind die Grenzen des Konzepts, bzw. Was gibt es nicht zu kaufen?

Doris: Wir verkaufen im Moment noch kein Gemüse, kein Obst und keine Milchprodukte. Fleisch biete ich auch nicht an, habe ich allerdings auch in Zukunft nicht vor. 

Warum ist die Ware in einem Unverpacktladen vergleichsweise so teuer?

Doris: Wir kaufen nur in kleinen Mengen ein, das kann man nicht mit einer großen Lieferung, wie zum Beispiel bei einem Discounter, vergleichen. Zudem wird alles von Biohändlern und nachhaltig geliefert.

Kaufst du privat auch in Unverpacktläden ein?

Doris: Ja tatsächlich sehr oft, bzw. so oft wie möglich und wenn nicht, dann kaufe ich trotzdem umweltbewusst ein.

Was bietest du an bzw. was gibt es aus deinem Sortiment alles zu kaufen?

Als allererstes biete ich natürlich viel Spaß und Freude in meinem Laden an 😉 Abgesehen davon gibt es hier (fast) alles, was das Herz begehrt. Von Hülsenfrüchten, Nudeln, Samen, Nüssen, Essig, Öl bis hin zu Kosmetikartikeln wie Shampoo, Duschgel oder Tampons. Ich biete aber auch noch eine ganze Reihe von Küchenartikeln und Geschenkartikeln an. Hier haben wir Schwämme, Kochlöffel, Holzpostkarten oder aber auch Schmuck. 

Was glaubst du, wo stehen Unverpacktläden in fünf Jahren?

Doris: Ich hoffe natürlich, dass bis dahin jeder Stadtteil einen Unverpacktladen hat und das gesamte Konzept immer größer wird.

Vielen Dank für das Gespräch, Doris!

In aller Kürze:

Was? Unverpacktladerl am Bahnwärter Thiel
Wann? Di.-Do. 16:00-19:00 Uhr, Fr. 12:00-15:00 Uhr + 16:00-19:00 Uhr, Sa. 12:00-16:00 Uhr
Wo? Tumblingerstr. 45, 80337 München am Bahnwärter-Gelände

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