Kultur

Zurück zur Sorglosigkeit

Markus Immesberger
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“Unser Album ist wie Frankenstein”. Diese Aussage traf Luke Pritchard, der Sänger der Band “The Kooks”, über das neue Album “Junk Of The Heart”. Und gestern war es zu hören im Zenith.
Seit dem 09. September 2011 ist die Band nach drei jähriger Pause mit ihrem dritten Album zurück. Die Bezeichnung Frankenstein symbolisiert in diesem Fall allerdings nicht eine Art Hässlichkeit des Albums, vielmehr spielt sie auf die zahlreichen Fragmente und verschiedenen Einflüsse an, aus denen diese Platte entstanden ist. Seit ihrem Debütalbum Inside In/Inside Out ist eine Menge geschehen. Es folgte das eher düstere Album “Konk” eine zu ausgedehnte Tour und der Ausstieg ihres Bassisten und Schlagzeugers. Die Kooks haben viele neue Erfahrungen gemacht und sind erwachsener geworden. “Junk Of The Heart” wirkt wie eine Wiedergeburt mit neuer Energie. Auch die Arbeitsweise war eine ganz andere als bei den beiden Vorgänger Alben. Statt wie sonst mit einer Songidee zum Rest der Band zu gehen, feilte Luke vorher mit dem Produzenten Tony Hoffer – der schon die beiden ersten Alben produzierte – an den Ideen. Diese Veränderungen können sich sehen lassen. Musikalisch wurde auch das erste mal mit dem Sound von Synthesizern experimentiert. Heraus kam eine bunte Platte, geprägt von melodischen Akustik – Gitarren, warmen Synthesizer Klängen bis hin zu romantisch anmutenden Streichern. Obwohl sich dieses Album klar von den anderen beiden abhebt, bleiben die musikalischen Wurzeln erkennbar. Auf “Junk Of The Heart” schwingt eine Leichtigkeit mit, die man beim Vorgänger “Konk” vermisst. Man könnte bei “Junk Of The Heart” fast von einer Metamorphose zurück zur Sorglosigkeit sprechen.

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In den Genuss dieser Sorglosigkeit kamen an diesem Montag die Fans bei dem Konzert der Kooks im Zenith in München. Gegen 22 Uhr, nach geschlagenen zwei Vorgruppen gaben sich die vier Engländer die Ehre. Neben zahlreichen neuen Songs wurden auch Klassiker wie “She Moves In Here Own Way”, “Allways Where I Need To Be”, “Ooh La” oder auch “Naive” dargeboten. Aber auch hier gaben sich Luke und Co alle Mühe etwas Neues auszuprobieren. So tauschte Luke bei einigen Songs auch öfter mal die zweite Gitarre nur gegen das Micro und zeigte sich als fröhlich tanzender und singender Frontmann, der in der Lage war – das schon von Anfang an gut aufgelegte Publikum – zum mitsingen, -tanzen und -klatschen zu animieren. Unterstützt wurde die Performence von einer eindrucksstarken und kreativen Lichtshow. Auch für eine kleine Halloween – Einlage war sich die Band nicht zu schade. So wurde sich zwischen der Zugabe mal eben in einem astreinen Skelettanzug geworfen. Als die Show dann mit dem Song “Naive” beendet wurde bebte das Zenith und es war amtlich: Dieser Abend hat gerockt!

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Eins steht fest: Die Kooks sind zurück und zwar Wucht. Im Gepäck haben sie ein neues Album voller Kreativität und neuer Frische und eine beeindruckende energiegeladene Live – Show. Sollte eine Veränderung immer so ausfallen, können wir nur hoffen, dass die Kooks in ihrer Entwicklung noch nicht am Ende angekommen sind.

Markus Immesberger

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