Kultur, Nach(t)kritik
Presseprosa für #Tauberbach von Alain Platel
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STURB
STURB
DISTURB
ANYONE CAN BE DISTURBED
Ein Haufen Kleidung. Unglaublich viel Kleidung. Menschen in der Kleidung, unter der Kleidung, werfen die Kleidung fort und fordern sie zurück.
Annehmbare Tauben. Oder anderes. Elend und sexuelle Erregung. Dreck und immer weniger haben. Oder wollen.
Eine Frau, distanziert von der Gruppe aber irgendwie zugehörig. Eine Frau die auf der Müllkippe lebt. Eine die flucht. Eine die das hier mag.
Fliegen surren knapp zwei Stunden.
Sie, immer wieder in eins der von der Decke hängenden Mikrophone plappernd – einen Dialog mit der Stimme aus dem OFF führend.
Alle zusammen ‚Bastardtanz‘.
GO TO HELL
GET THE FUCK OUT OF HERE
GO TO HEAVEN
Die Schauspielerin Elsie de Brauw und die Tänzerinnen und Tänzer Bérengère Bodin, Lisi Estaras, Ross McCormack, Romeu Runa, Elie Tass überleben und versuchen dabei ihre menschliche Würde zu halten.
Ausgangspunkte des Stückes waren eine Dokumentation über eine schizophrene Frau, die auf einer Müllkippe lebt (Estamira) und ein Projekt von Artur Zmijewski, in dem Gehörlose Musik von Bach singen.
I DO NOT AGREE WITH LIFE
WHAT GOD
GOD MY ASS
Es geht um Bewegungen, die entstehen, wenn die Performer in den Teil ihres Kopfes kriechen, in den die Zivilisation noch nicht vorgedrungen ist.
(Alain Platel)
Manchmal klatscht das Publikum dann ungefragt. Oder es wird der ‚Wahnsinn‘ das ‚Unglaublich’e oder ähnliches verkündet. Flüsternd.
Viel ‚Bravo‘ laut zum Schluss.
STAY IN CONTROL
Münchner Publikum, stay in control.
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Text: Jovana Reisinger für Das Rezensionsbuero
Foto: Julian Röder
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