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10 (wirklich) gute Buchtipps für einen Sommer an und abseits der Isar

Die Sonne spiegelt sich im türkisblauen Wasser (der Isar), die Sonnencreme auf der Haut klebt an den Seiten unseres Buches, durch die Gläser der Sonnenbrille erkennen wir Buchstaben, die sich zu Worten und dann zu Bildern formieren und uns vom Isarufer an die Italienische Riviera oder andere ferne Orte bringen.

Hier sind zehn Buchtipps für alle, die noch auf der Suche nach der passenden Sommerlektüre sind.

1. Der Gesang der Flusskrebse – Delia Owens

“Es war ein sengend heißer Augustmorgen, und der feuchte Atem der Marsch verhängte die Eichen und Kiefern mit Nebel” – mit diesen Worten beginnt der Roman “Der Gesang der Flusskrebse” von Delia Owens und versetzt einen geradewegs in einen heißen Sommer an der Küste North Carolinas. Der Roman handelt von Kya, einem Mädchen, das in der Marsch aufwächst, ihrer Einsamkeit und Ablehnung, die sie im Laufe ihres Lebens erfährt, sowie ihrer Verbundenheit mit der Natur. Parallel erfährt der/die Leser*in von einem Mord, in den Kya möglicherweise verwickelt ist. Eine spannende Geschichte gepaart mit einer bildhaften und gleichzeitig zugänglichen Sprache machen das Buch so lesenswert.

Für alle, die nicht ganz so leseaffin sind hier vielleicht noch ein Anreiz: Im August kommt Der Gesang der Flusskrebse ins Kino, vielleicht wollt ihr das Buch ja noch vorab lesen?

2. Call me by your Name – André Aciman

Hier kommt ein Reminder es endlich oder es nochmal zu lesen. Denn: Call me by your Name ist auch ohne Timothée Chalamet und nur auf Papier richtig gut.

Die Geschichte spielt in Norditalien in den frühen 80ern: Elio, ein musik- und kunstinteressierter Jugendlicher, fühlt sich zu dem etwas älteren Oliver hingezogen, der die Sommerferien bei Elios Eltern verbringt, um an seiner Doktorarbeit zu arbeiten. Es entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden, die geprägt ist von Begehren und Intimität, aber auch von Geheimhaltung und gesellschaftlichen Erwartungen. Durch Elios Perspektive wird die Geschichte sehr emotional erzählt, da man seine Gedanken so ungefiltert und intim mitbekommt.

3. Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums – Benjamin Alire Sáenz

“Warum lächeln wir? Warum lachen wir? Warum fühlen wir uns allein? Warum sind wir traurig und verwirrt? Warum lesen wir Gedichte? Warum ist unser Herz in Aufruhr, wenn wir lieben?” Diese Fragen stellt sich der 15 jährige Aristoteles im Sommer 1987. Ari lebt bei seinen Eltern. Seine älteren Geschwister wohnen schon nicht mehr zu Hause und auch in der Schule hat er kaum Freunde. Dann lernt Ari Dante beim Schwimmen kennen und ist begeistert von seiner offenen und unbeschwerten Art und werden trotz oder gerade aufgrund ihrer Unterschiede Freunde. 

Da das Buch eigentlich ein Jugendroman ist, ist es sehr einfach geschrieben. Oft reicht aber die Einfachheit aus, um die Dinge auf den Punkt zu bringen. Man begleitet die beiden Jungen zwei Sommer lang beim Erwachsenwerden und beim Versuch die oben genannten Fragen zu beantworten, auf die wohl kaum einer eine Antwort weiß.

4. Schöne Ruinen – Jess Walter

Ein verschlafener Ort an der ligurischen Küste im Frühjahr 1962: Pasquale eröffnet eine kleine Pension, wo er eine junge amerikanische Schauspielerin kennenlernt und sein Herz an sie verliert. Als sie wieder abreist, ist für Pasquale nichts mehr, wie es war. Jahre später reist Pasquale schließlich nach Kalifornien, um nach der längst verlorenen Liebe seines Lebens zu suchen. Ein wunderschöner Roman, sowohl die Sprache, als auch die Geschichte. Es geht Abgründe, Träume, Liebe, die Ironie unserer Existenz und natürlich um: La Dolce Vita.

5. Offene See – Benjamin Myers

Auf die Frage, welches Buch ich diesen Sommer unbedingt lesen soll, nennt der Buchhändler in einem Münchner Buchladen mir diesem Roman. Das Buch träumt dich in ein kleines Cottage an Englands Küste. Der junge Robert sehnt sich nach dem zweiten Krieg nach Freiheit. Aus einem Dorf im Norden macht er sich zu Fuß auf in den Süden, um dort die offene See zu erleben. Er begegnet dabei der unkonventionellen Dulcie, die ihn inspiriert und ihm einen anderen Blick auf das Leben lehrt – ein Leben, in dem Freundschaft, Leidenschaft, Kunst, Liebe und Schmerz Platz haben.

6. Alte Sorten – Ewald Arenz

Alte Sorten handelt von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen Sally und Liss. Sally, jung und wütend auf die Welt trifft durch Zufall auf Liss, die ganz anders ist als alle anderen Erwachsenen, die sie kennt. Liss nimmt Sally auf, die auf der Flucht ist vor ihren eigenen Dämonen und den Angestellten der Klinik für Magersucht, in die ihre Eltern sie gesteckt haben. Auf Liss’ Hof, zwischen Birnenbäumen und Honigbienen lernt Sally, dass auch Liss ihre Geheimnisse hat. Arenz schafft es mit seinen wunderschönen Beschreibungen von Liss abgeschiedenen Hof, dass sich selbst das größte Stadtkind nach einem Spätsommer auf dem Land wünscht.

7. Milch, Blut, Hitze – Dantiel W. Moniz 

Dieses Buch ist ungefähr das Gegenteil eines unbeschwerten Sommerromans. Dantiel W. Moniz nimmt uns mit auf die Schattenseiten des Sunshine State. Die Kurzgeschichten in “Milch Blut Hitze” sind intime Porträts von Menschen aus den unteren Gesellschaftsschichten Floridas. Kein easy read, aber für alle, die sich von dunklen, emotionalen und echten Geschichten angezogen sind. Und für diejenigen, die Fans von lyrischer Sprache sind.

8. Outline – Rachel Cusk

Next Stop: Griechenland. Eine Schriftstellerin reist im Hochsommer nach Athen, um dort einen Schreibkurs zu geben. Während ihre eigenen Verhältnisse vorerst im Dunkeln bleiben, wird sie zur Zuhörerin einer Reihe von Lebensgeschichten und -beichten. Zwischen drückender Hitze und kleinen griechischen Restaurants lernt die Protagonistin schließlich mit dem eigenen einschneidenden Verlust umzugehen.

9. So wie du mich kennst – Anika Landsteiner

Die ehemalige MUCBOOK-Chefredakteurin Anika Landsteiner hat eine neue Sommerlektüre publiziert. Als Karlas Schwester Marie unerwartet stirbt, scheint die Welt für sie still zu stehen. Sie macht sich auf den Weg nach New York, eigentlich nur um Maries Wohnung aufzulösen. Dort stößt sie allerdings auf Informationen, die ihren Blick auf ihre Schwester komplett ändern. Karla macht sich auf eine emotionale, einfühlsame und spannende Spurensuche durch die Stadt die niemals schläft. Behandelt die Frage “Was weiß ich wirklich über die, die ich am meisten liebe?”

10. The sun and her flowers – Rupi Kaur

This is the recipe of life
said my mother
as she held me in her arms as I wept

think of those flowers you plant
in the garden each year
they will teach you
that people too
must wilt
fall
root
rise
in order to bloom


Dieses Gedicht steht auf dem Buchrücken und fasst Stil und Thema von Rupi Kaur gut zusammen: modern, schlicht, tiefsinnig, on point. “The sun and her flowers” ist ein großartiger Einsteigerband für Lyrik und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Denn: Lyrik ist nicht mehr, beziehungsweise nicht nur, das, was in der Schule durchgenommen wurde.

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