#ausgehetzt: Home is where the Horst is not. Foto: Julia Tulke/Instagram
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13 (wirklich) gute Gründe, am 22. Juli gegen die Rhetorik der CSU zu demonstrieren

Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt die CSU mit einem neuen Verbalausfall daher. Schon Franz Josef Strauß hat sich mit seinen polarisierenden Aussagen einen Namen gemacht und offenbar meinen die CSU-Granden seither, derartige Rhetorik zu ihrem Markenkern verklären zu müssen. Doch was sich von der Parteispitze in den letzten Jahren an verstörenden Kommentaren angesammelt hat, ist in seiner Gesamtheit aggressiv, ausgrenzend, menschenverachtend und vor allen Dingen zutiefst unchristlich (vgl. Jesus) und asozial.

Den Anstand verloren” haben Horst Seehofer und seine Rechtsaußen-Mitspieler Alexander Dobrindt, Markus Söder und Andreas Scheuer nicht erst seit der Aussage zu seinem 69. Geburtstag, wie unserer gesammelte Chronologie von CSU-Zitaten zeigt.

#ausgehetzt: 13 (wirklich) gute Gründe gegen die CSU-Rhetorik zu demonstrieren

Diejenigen, die gestern gegen Kernenergie, heute gegen Stuttgart 21 demonstrieren, die müssen sich dann auch nicht wundern, wenn sie übermorgen irgendwann ein Minarett im Garten stehen haben“, Alexander Dobrindt, Oktober 2010

Wir werden uns gegen Zuwanderung in deutsche Sozialsysteme wehren bis zur letzten Patrone“, Horst Seehofer, März 2011

Wir fordern eine massive Begrenzung der Zuwanderung. Ich bin überzeugt, dass die kommen wird. Ebenso werden wir über das Grundrecht auf Asyl reden“, Markus Söder, Oktober 2015

Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese, der über drei Jahre da ist. Weil den wirst du nie wieder abschieben. Aber für den ist das Asylrecht nicht gemacht, sondern der ist Wirtschaftsflüchtling“, Andreas Scheuer, September 2016

Auf die linke Revolution der Eliten folgt eine konservative Revolution der Bürger. Wir unterstützen diese Revolution“, Alexander Dobrindt, Januar 2018

Wer einmal hier ist, ist nur schwer wieder abzuschieben. So kann es nicht bleiben. Das gilt überall in Deutschland, auch für Bayern“, Horst Seehofer, Januar 2018

Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, Horst Seehofer, März 2018

Deutschland braucht eine Rückführungskultur“, Alexander Dobrindt, März 2018

Fakt ist: Multikulti ist gescheitert. Politische Korrektheit ist keine Heimat“, Alexander Dobrindt, März 2018

Wir wollen keine Parallelgesellschaften und kein Multikulti“, Horst Seehofer, April 2018

Es ist nicht akzeptabel, dass durch eine aggressive Anti-Abschiebe-Industrie bewusst die Bemühungen des Rechtsstaates sabotiert und eine weitere Gefährdung der Öffentlichkeit provoziert wird“, Alexander Dobrindt, Mai 2018

Wir müssen endlich den Asyl-Tourismus beenden“, Markus Söder, Juni 2018

Ausgerechnet an meinem 69. Geburtstag sind 69 – das war von mir nicht so bestellt – Personen nach Afghanistan zurückgeführt worden“, Horst Seehofer, Juli 2018

#ausgehetzt

Wer für diese Art der rechtspopulistischen Stimmungsmache und unterschwelligen Hetze gegen Migranten und Muslime kein Verständnis hat, hat die Möglichkeit mit Gleichgesinnten ein Zeichen zu setzen: Bei der Demo Ausgehetzt  Gemeinsam gegen die Politik der Angst am 22. Juli in München will ein breites Bündnis von Vereinen, Initiativen, sozialen und kirchlichen Gruppen zeigen, wieviele Bayern ihre Heimat nicht über Ausgrenzung und Abschottung definieren und sich für ihre politischen Vertreter in der bayerischen und Bundesregierung derzeit vor allem genieren:

“Wir wehren uns gegen die verantwortungslose Politik der Spaltung von Seehofer, Söder, Dobrindt und Co. Wir setzen ein Zeichen gegen den massiven Rechtsruck in der Gesellschaft, den Überwachungsstaat, die Einschränkung unserer Freiheit und Angriffe auf die Menschenrechte.“, heißt es in dem “bayernweiten” Demoaufruf.

Geplant sind vier Auftaktkundgebungen, die sich zu einer gemeinsamen Demo am Königsplatz treffen, wo unter anderem Dicht & Ergreifend, Roger Rekless & David P. (Main Concept), Django 3000 und G.Rag & die Landlergschwister auftreten.


Beitragsbild: © Julia Tulke/Instagram