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Beck’s Woche – Teil 6

Sebastian Beck
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Sebastian Beck über das, was diese Woche außerhalb Münchens so alles geschah – aber trotzdem auch in München Gesprächsthema ist. Heute: Viele Hessen in den Medien.

Was war das für ein Match in der vergangenen Woche. Optimale äußere Bedingungen und ein Unentschieden, das die Beteiligten hinterher natürlich ganz in ihrem Sinne interpretierten. Fußball? Nein, nein, das kommt erst ein bisschen später, hier geht es mehr um Politik und Medien und so.

Aber der Reihe nach. Es war ein sauber vorgetragener Angriff: Via Titelseite hatte die Bild von weiteren Berichten zu einem Vorfall Nahe Kunduz Anfang September kundgetan. Wir erinnern uns: Zwei entführte Tanklastzüge, ein US-Luftangriff, von einem deutschen Oberst angeordnet, je nach Bericht bis zu 140 tote Zivilisten, was der damalige Verteidigungsminister Jung erst nach und nach öffentlich zugeben wollte. Also, die Bild-Zeitung berichtet, dass Jung noch viel früher hätte bescheid wissen können. Wenn er den Bericht gelesen hätte, was er nicht hat, wie er später zugab. Tags darauf war er dann auch nicht mehr Arbeitsminister, das macht jetzt Ursula von der Leyen, ihr folgt eine Kristina Köhler nach. Wer? Naja, jung eben und wie Jung aus Hessen. Aber Jung ist nicht der einzige, der darunter leiden musste. Denn der neue Verteidigungsminister zu Guttenberg sagte am Freitag seine Teilnahme am Bundespresseball zugunsten eines Aktenstudiums ab. Also ganz klar: Medien 1, Politik 0.

Aber der Ausgleich kam fast postwendend, angeführt vom hessischen Spielführer Roland Koch: Im ZDF-Verwaltungsrat fiel Intendant Schächter damit durch, Chefredakteur Brender für eine weitere Amtszeit vorzuschlagen. Das Gremium, dem auch Landespolitiker wie eben Koch angehören, stimmte gegen Brender. Manche Beobachter sahen darin ein klares Foulspiel, politische Einmischung und so. Dabei wollte Koch doch nur für einen Generationswechsel sorgen, wie er betonte. Dass Brender als Journalist gilt, der sich von keiner Partei wirklich einnehmen lässt, spielte laut Koch gar keine Rolle. Auf alle Fälle: Medien 1, Politik 1.

Kurz vor Abpfiff steht das Volksbegehren Nichtraucherschutz. Ist natürlich ein absolut demokratisches Recht und wenn einer die Abschaffung der Maibäume fordert, dann soll er das auch tun dürfen. Wir stellen den Unterschreibern nur die Frage: Würden sie denn in die Kneipen, in denen derzeit geraucht wird, hingehen, wenn dort nicht mehr geraucht wird? Oder geht es hier darum, der Staatsregierung Eine mitzugeben? Auch letzteres ist legitim, dann sollte man aber keine pseudosachliche Begründung vorschieben. Der jetzt geltende Nichtraucherschutz, sollte er denn dann auch mal so umgesetzt werden, ist jedenfalls ausreichend.

Zum Sport: Das ging ja für Louis van Gaal und den FCB gerade noch gut. Mit einem schicken Endspurt kann noch viel, wenn nicht alles gerettet werden. Vor allem, wenn dann doch mal wieder dieser kleine Franzose, wie hieß der gleich noch mal? Also auf alle Fälle, wenn der dann mal wieder mitspielt. Man sollte sich allerdings einstellungsmäßig nicht am TSV orientieren. Dort war nach einem Sieg schon wieder vom Aufstieg geträumt worden, es folgte ein Unentschieden. Aktueller Tabellenplatz: 15.

Bis nächste Woche!

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