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Chai-Gewürze in einer Kola? Warum ich von dieser speziell kombinierten Kola von Roland Eckert so begeistert bin

Auf der Suche nach Münchner Start-ups für unser nächstes MUCBOOK-Magazin bin ich zufällig über “Soda’la”-Limonaden gestolpert. Nach ein paar Emails kam der Gründer Roland Eckert kurzerhand einfach bei uns in der Redaktion vorbei um uns sein neuestes Produkt vorzustellen: Eine Chai Kola. Zugegeben ich war skeptisch. Ich liebe Chai, Kola mag ich ab und zu auch ganz gern, aber beides gemixt?

rolandeckert

Roland Eckert von Soda’la Limonaden.

Ich hatte ehrlicherweise keine großen Hoffnungen, dass Rolands Chai Kola mir schmecken würde. Doch dann das: eine süß-würzige Limo, leicht sauer durch die Zitrone, im Nachgang ein bisschen Vanille und dabei nicht zu viel Kohlensäure. Sicherlich, wie alles Geschmacksache, aber ein Versuch ist sie auf jeden Fall wert. Klar, dass ich Roland ein paar Fragen gestellt habe, wie er auf diese abwegig kombinierte Kola kam:

Mucbook: Wie bist du auf die Idee gekommen?

Roland Eckert: Also gesehen hab ich es das erste Mal in London in einem indischen Lokal, als sich ein Inder in sein Glas Cola eine Prise Gewürze schüttete. Ich war neugierig und fragte ihn, was er denn da mache. Er meinte, es wäre Masala und das wäre in Indien völlig normal, da ihnen das normale Cola nicht würzig genug ist.

Da ich eh begeisterter Hobbykoch bin, mach mir schon lange auch meine Limonaden selbst. Dabei mag ich es gerne experimentell und exotisch. Mit der Zeit haben sich dabei so einige Lieblingskreationen entwickelt, die auch im Freundeskreis gerne getrunken werden. Eine Bekannte hatte dann den Anstoß gegeben doch mal eine Limonade zu produzieren und die Idee ließ mich dann nicht mehr los.

Wie lange hat es von der Idee bist zur tatsächlichen Umsetzung gebraucht?

Als ich mich dann für eine Sorte zum Start entschieden hatte, ging es um die Umsetzung für eine größere Produktion. Jetzt ging es darum die Rezeptur zu verfeinern und den Möglichkeiten einer größeren Abfüllung anzupassen. Das war nicht so einfach. Gerade weil ich auch mit echten Gewürzen arbeite und es doch ein Unterschied macht, ob ich mal zwei Liter zu Hause oder gleich ein paar tausend Liter mache. Über mehrere Monate hatte ich dann Zuhause die Rezeptur verfeinert und getestet. Ich hatte schon allein über 10 Zuckersorten und Alternativen getestet bis ich zufrieden war.

Das ist alles gar nicht so einfach, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte- auch für meine Testpersonen nicht. Hätte ich nicht irgendwann bei 95 Prozent gesagt, ich starte jetzt, würde ich wohl immer noch jeden Tag daran feilen. Ich bin einfach Perfektionist. Und ich wollte nicht mit wie viele andere Hersteller einfach eine Aromamixtur zukaufen und mit Zuckerwasser abfüllen. Es sollte für eine industrielle Fertigung so natürlich wie möglich werden. Und auch noch schmecken natürlich.

Was hast du vorher gemacht?

Eigentlich komme ich aus der Werbung und hatte 22 Jahre eine sehr erfolgreiche Werbefirma. Nur irgendwann merkte ich, dass ich ausgebrannt war und mal was Neues machen musste. Daher verkaufte ich die Firma und bin für fast zwei Jahre ausgestiegen, um mal etwas anderes als meinen Schreibtisch zu sehen. Dann hatte ich ein Yogastudio in der Maxvorstadt, dass ich letztes Jahr verkauft habe. Eigentlich war dann wieder eine kleinere Auszeit geplant, aber dann kam die Limo. Und wenn ich mich mal für etwas begeistert habe, kann ich nicht mehr warten. 🙂

 

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Wo und wie stellst du deine Chai Kola her?

Die Chai Kola wird am schönen Ammersee in einem biozertifiziertem Betrieb hergestellt. Mir war es wichtig dafür einen leidenschaftlichen Partner zu finden der das nötige Know How für eine außergewöhnliche Limonade hat. Zuerst werden dafür die Gewürze mit dem Tee gebrüht und danach mit Rohrohrzucker und natürlichem Zitronensaft vermengt. Dies kann man sich als Konzentrat vorstellen, dass danach mit kohlensäurehaltigem Wasser versetzt und in Mehrwegflaschen abgefüllt wird.

Im Gegensatz zu klassischer Limonade wird unsere Chai Kola auch nicht chemisch sterilisiert, sondern nach alter Methode mit 60 Grad pasteurissiert. Daher ist die Menge der Kohlensäure auch geringer als bei einer klassischen Cola, da die Flaschen bei 60 Grad sonst platzen würden. Es ist wirklich eine Wissenschaft für sich und hoch komplex. Man lernt in kurzer Zeit sehr viel und sieht das Getränkeregal im Supermarkt plötzlich mit ganz neuen Augen.

Wo kann man die Chai Kola bisher kaufen?

Die erste Abfüllung ist noch ganz neu und so gibt es die Chai Kola bis jetzt nur in vereinzelten Läden in München. Mir ist es wichtig für den Start gute Locations zu haben, die auch Lust haben ein neues Getränk zu verkaufen. Bisher gibts es die Chai Kola beispielsweise im Café Gollier, bei Sallis Kitchen, bei Frischfutter und noch ein paar anderen. Dazu gibt es in Kürze die Chai Kola auf verschiedenen Messen und Festivals zur Verkostung. Am 9./10. März zum Beispiel auf dem Stijl Markt. Und bestellen kann man sie natürlich auch auf meiner Homepage.

Hast du weitere Limos und oder Projekte geplant?

Nach erfolgreicher Platzierung der Chai Kola steht noch ein dickes Rezeptbuch mit neuen Kreationen bereit produziert zu werden. Was genau verrate ich noch nicht. Es wird aber noch eine Limonade im Indianstyle geben und noch ein paar ausgefallene Sorten. Zu dem auch Schorlen und Eistees. Alles natürlich und in Zukunft auch in Bioqualität. Außerdem such ich gerade nach Unternehmen, die ihre eigene Limonade produzieren möchten und Lust auf eine Kooperation haben. Gerade bin ich in Verhandlung mit einem Grünteeimporteur.

Danke für das Interview, Roland und noch viel Erfolg!


Beitragsbild: Johanna Schön

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