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Die Außengastro ist zurück

Laura Siegenführ

Es ist gerade einmal zwei Wochen her, als sich ca. 40 Münchner Gastronom*innen auf den Stufen der Bavaria versammelten und mit dem Slogan “Ohne uns wird’s trocken” ein Zeichen setzten. Geöffnete Außenschankflächen und ein Gastro-Betrieb mit Hygienemaßnahmen wie im letzten Sommer lautete die Forderung. 

Schanigärten bleiben für immer 

Kurz darauf folgten erfreuliche Nachrichten für die Gastronom*innen: Am 4. Mai beschloss  der Kreisverwaltungsausschuss des Stadtrats, dass Gastronom*innen künftig immer von April bis Oktober ihre Freischankflächen um einen Schanigarten erweitern dürfen. 

Schanigärten sind eine der bahnbrechenden Corona-Entwicklungen, bei der man sich die Frage stellt, warum zuvor niemand in München auf diese geniale Idee gekommen ist. 5300 zusätzliche Plätze wurden im letzten Jahr durch die kleinen Terrassen auf Parkplätzen geschaffen. Das bedeutet mehr Platz für Gäst*innen, weniger Platz für Autos und somit mehr Lebensqualität und weniger Verkehr. Schön und gut, nur was soll man mit Schanigärten ohne eine Erlaubnis, die Außengastro wieder zu öffnen?

Endlich wieder Außengastro

Doch dann folgte die Allgemeinverfügung für Außengastronomie, Theater, Kinos und Co. und somit hieß es ab Mittwoch wieder „Einmal Pizza, Pasta und Co. zum draußen Essen bitte!“ 

Um endlich wieder in eurem Lieblingsschanigarten zu speisen, müsst ihr nur Folgendes beachten: Personengruppen an einem Tisch aus mehrerer Hausstände benötigen einen höchsten 24 Stunden alten negativen Schnelltest oder einen höchstens 48 Stunden alten negativen PCR-Test. Vollständig geimpfte und genesene Personen sowie Kinder unter 6 Jahren müssen keinen Testnachweis vorzeigen. Gastronomien müssen spätestens um 22 Uhr schließen. Termine müssen im Voraus gebucht und Daten für die Kontaktnachverfolgung angegeben werden. Und natürlich gelten weiterhin die Abstandsregeln sowie eine FFP2-Maskenpflicht.

Doch was sagen eigentlich die Gastronom*innen?

Nach sechs Monaten dürfen Münchens Gastronom*innen endlich wieder Gäst*innen empfangen. Dass es nach der “Ohne uns wird’s trocken” Aktion so schnell geht, hätten sie selbst nicht gedacht, erzählt Xenya Jäger von sehrwohl Café & Bar. Xenyas Terasse öffnet erst nächste Woche. Sie will die Zeit, bis das Wetter auch tatsächlich mitspielt, noch nutzen, um ein möglichst unkompliziertes Online-Reservierungssystem auf ihrer Website zu integrieren. 

Eine einfache Lösung für das Regenwetter haben die Besitzerinnen vom Café Steinchen: Bevor hier jemand nass wird, werden einfach Regenschirme verteilt. Das Bauwagen-Café im Laim öffnet am Freitag und dank eines 550 m² großen Außenbereichs gibt es genügend Platz, um den Mindestabstand einzuhalten. Gäst*innen können sich daher direkt vor Ort registrieren und gegen einen kleinen Aufpreis sogar direkt noch einen Schnelltest machen.

Kaum erwarten konnte es die San Paolo Bar, dort wurde der Schanigarten bereits am Mittwoch geöffnet – inklusive Regendach. Wer Gäst*in im San Paolo werden will, muss zuvor eine Reservierungsanfrage per E-Mail schicken, Abstände einhalten und seine Daten zur Nachverfolgung abgeben. Das bringt zwar viel Mehraufwand mit sich, sagt Besitzer Fabi, doch die Freude wieder öffnen zu können, überwiegt ganz klar.

Auch Bar-Betreiber Gregor Einar ist voller Vorfreude. Nach einer Einkaufstour nach Oberfranken, um Fassbier zu holen, öffnet seine Bar Hop Dog am Freitag den Außenbereich. Alle Bierliebhaber können sich hier ab sofort wieder durch 60 verschiedene Biersorten von 26 fränkischen Bierbrauereien probieren.

Die Vorfreude überwiegt

Auch wenn das Wetter noch nicht ganz auf unserer Seite ist und die Öffnung der Außenschankflächen einen organisatorischen Mehraufwand für Gastronom*innen bedeutet, ist die Freude wieder Gäst*innen empfangen zu dürfen riesig. In diesem Sinne, sagen wir Cheers, habt ein schönes Wochenende und genießt den ersten Besuch in euren Lieblingsläden!


Beitragsbild: ©Marcel Heil

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