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Die Lange Nacht der Musik ganz kurz
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Viertel vor Acht, noch scheint die Sonne und gleich soll die Lange Nacht der Musik starten – es fühlt sich noch nicht nach Konzertatmospähre an. Für mich und zwei so genannte “Newcomer” beginnt die Nacht in der sehr schicken Bar des Lenbach Palais.
Als “Jazzscout” der “Kulturnetzwerker” warte ich auf zwei Studenten, um mit ihnen in die Welt des Jazz einzutauchen. Die Idee ist, dass “Scouts” aus unterschiedlichen Kulturbereichen Newcomer – junge Erwachsene – zu Events mitnehmen, die sie sonst nicht besuchen würden. Mit uns warten zwei Musiker des “Konstantin Kostov Trios” darauf, dass es endlich 20 Uhr wird und das Konzert beginnt. Ganz gemächlich tröpfeln Besucher in die Bar und das super aufeinander eingespielte Trio beginnt mit dem ersten Set – sehr passend zur Bar-Atmosphäre spielen sie auch einige Jazzstandards.
Unsere nächste Station ist gleich um die Ecke, BMW am Lenbachplatz. Die beiden Studenten haben noch nie von Jesper Munk gehört – diese besondere Stimme sollten wir uns nicht entgehen lassen und schnell sind wir drin, auch wenn es schon richtig voll ist. Die klassisch ausgebildete Sängerin Anna Lucia Richter beendet gerade auf der unteren Ebene ihr Kunstlied und im Erdgeschoss wartet das Publikum auf die Band von Jesper Munk. Er sieht ziemlich erschöpft aus, legt dann aber wie gewohnt los; an diesem Abend mit viel Hall auf der Stimme. Ganz typisch für die Lange Nacht der Musik, zieht es mich von einem Ort zum anderen, ohne zu wissen, was beim nächsten Konzert auf mich wartet. Das ist auch gleichzeitig der Reiz an dieser Veranstaltung. Sie bietet die Möglichkeit, überall einmal vorbeischauen – zu bleiben, wenn es gefällt oder einfach zur nächsten Bar weiterzuziehen.
Leider bin ich jetzt schon zu müde dafür, weshalb ich noch einen kleinen Abstecher zur “Jazzschool in concert” im Lenbachhaus mache. Da der Sound leider nicht so toll ist, schaue ich mir im Erdgeschoß die faszinierenden Figuren aus dem Theater von Georg Jenisch an, bevor ich mich recht früh am Abend wieder auf den Heimweg mache. Für die meisten beginnt der Abend erst jetzt und die Straßen sind voll mit Menschen, die mir entgegenkommen.
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