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Unbedingt dokumentieren: Das DOK.fest startet am 2. Mai!

DOK.fest

Druck. Durchhaltevermögen. Disziplin. Hartnäckigkeit. Die diesjährige Pressekonferenz zum 33. internationalen DOK.fest München startet mit einer kleinen Preview des Films Over the Limit. Die Sportgymnastin Rita Mamun wird hier ein Jahr lang von der Regisseurin Marta Prus auf dem Weg zu Olympia begleitet. Nach wenigen Minuten wird der Film wieder ausgemacht und was bleibt zurück? Das Gefühl, dass man unbedingt mehr davon sehen will. Es stellt sich unweigerlich die Frage, wie viel Selbstdisziplin ein junger Mensch aufbringen kann, um ans Ziel zu gelangen. Und kann man dem Stand halten?

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Das DOK.fest läuft dieses Jahr vom 2. bis zum 13. Mai und eines merkt man schon jetzt: Hinter der Vorbereitung und Organisation steckt jede Menge Druck, Durchhaltevermögen, Disziplin und Hartnäckigkeit*. Und natürlich, wie hinter jeder (sportlichen) Leistung: Leidenschaft. Die Leidenschaft zum Dokumentarfilm, der laut Festival-Leiter Daniel Sponsel kein Abbild der Realität, sondern eine Interpretation dieser ist, zeigt sich dieses Jahr in 154 Filmen, die aus 50 Ländern kommen und auf 23 Leinwänden einen Schauplatz finden.

*die Hartnäckigkeit betont auch Carmen Baier vom Deutschen Theater: Erstmals werden die 1400 Theaterplätze auch im Rahmen des DOK.fest genutzt. Die feierliche Eröffnung mit der Premiere von “Over the Limit” findet dort am 2. Mai statt.

Festival-Leiter Daniel Sponsel

Man hört ihm gerne zu: Die Pressekonferenz zum DOK.fest wurde geführt von Daniel Sponsel, der mittlerweile schon über 30 Jahre in der Filmbranche zuhause ist. Ironisch, kritisch und informierend berichtet er vom letzten Jahr: 46.000 Menschen aller Altersschichten versammelten sich zum Filmeschauen in den Kinosälen der Münchner Innenstadt, aber auch an ungewöhnlicheren Orten wie dem Harry Klein Club oder der Pinakothek der Moderne.

Seitdem hat sich viel getan und gleichzeitig in manchen Bereichen zu wenig. Stoff für Dokumentarfilme gibt es jedenfalls, so Daniel Sponsel, genug.

DANIEL Sponsel

Aktualität auch jenseits der Leinwand

Der Datenskandal rund um Facebook ist auch während der Pressekonferenz ein großes Thema, im anschließenden Gespräch verrät Sponsel, wieso es wichtig ist, sich stark zu machen, es aber auch nichts bringt, aus der Social Media Blase auszusteigen. “Würden wir alle Facebook den Rücken kehren, so würde es nicht lange dauern und morgen gäbe es etwas Neues. Wichtig ist, dass wir uns öffentlich stark machen. Auf diese Weise ist Facebook gezwungen, uns Usern Vertrauen zurückzugeben und transparent zu machen, was mit unseren Daten geschieht. Nur durch unser aller Engagement lassen sich Reformen erreichen. Auch die Filme, die wir während des DOK.fest zeigen, leisten einen entsprechenden Beitrag.” Und der Filmfestival-Leiter muss es wissen, denn wie er uns verrät, hat er vorab schon über die Hälfte der Filme gesehen und war durchwegs begeistert.

Auf die Frage, ob er denn ein paar Favoriten hat, meint er nur schmunzelnd, dass die Zuschauer sich auch letztes Jahr die Filme (laut Statistik) der Themen wegen angesehen hatten. Dementsprechend interessiert natürlich jeden etwas anderes. Dass alle Filme technisch das gleiche Niveau haben, ist bei der Menge an Filmen nicht vorauszusetzen. Dennoch: „Das Qualitätskriterium ist ein Maßgebliches, weil den Leuten an der Kinokasse ja Eintritt abgeknüpft wird und dann dürfen wir sie natürlich nicht enttäuschen!“

Und was gibt’s sonst noch?

Qualität zahlt sich aus: Die DOK.fest Wettbewerbe

In verschiedenen Kategorien werden für die Dokumentarfilme Preise verliehen. Während man sich beispielsweise in der Sparte Musik schnell einig war (Der Film„Beuys” gewinnt und wird als„audiovisuelle Skulptur” bezeichnet), so kann eine Jurysitzung in anderen Bereichen auch mal mehr als zwei Stunden dauern (inklusive kleiner Machtkämpfe). Die unterschiedlichen Jurys, die über die Vergabe von zwölf Preisen entscheiden, setzen sich zusammen aus unabhängigen Experten der Branche.

Die diesjährige Fokusreihe: DOK.female

Wie jedes Jahr gibt es auch dieses Mal eine Fokusreihe. So wird besonders darauf geachtet, sich für Gleichberechtigung vor und hinter der Kamera stark zu machen. Sieben Filme stellen Protagonistinnen in den Fokus und Machtverhältnisse in Frage. Abgesehen von dieser expliziten Fokussetzung, meint Daniel Sponsel, sind ohnehin 41 Prozent der RegisseurInnen, deren Filme im Programm des DOK.fest zu sehen sind, weiblich. Im Vergleich zur Berlinale mit gerade mal rund 20 Prozent schon ein guter Anteil.

Eine Begegnung auf Augenhöhe: DOK.network Africa

Es werden Filme aus 50 Ländern gezeigt, dementsprechend darf man gespannt sein, wie die Unterschiede in der Machart oder in den Geschichten, die sie erzählen, ausfallen. Im Rahmen verschiedener Projekte wie dem Afrikatag oder dem Residency-Programm wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, jungen afrikanischen FilmemachernInnen einen Platz in der internationalen Filmwelt zu geben.

PK dok.fest

Zudem gibt es noch die Branchenplattform DOK.forum, die in Panels, Workshops und Case Studies die Zukunft des Dokumentarfilms auslotet, und DOK.education, das Kinder-, Jugend- und Schulprogramm des Festivals.

Wir freuen uns jetzt besonders auf eine Woche voller Dokumentarfilme, die laut Daniel Sponsel “einmalig sind, teilweise aus den hintersten Winkeln unserer Welt kommen und starke Themen behandeln.


In aller Kürze:

Was? DOK.fest München

Wann? Mittwoch, 2.Mai bis Sonntag 13. Mai 2018

Wo? Die Schauplätze und das Programm findest du hier.


Text: Christina Winkler

Fotos: © DOK.fest


Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erscheint im tagebook, einer Kategorie, die unsere Partner nutzen können, um neue Ideen und Inspirationen in Blog-Beiträgen vorzustellen.

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