Anzeige, tagebook von downstairs.fuck Philister

Eurasian Rich Kidz #5

Wir haben das erste Abteil in Wagon 8 und Reisen zweiter Klasse, in der man 4 Betten pro Abteil findet. In der dritten Klasse gibt es gar keine Abteile und in der zweiten schlafen nur 2 Personen in einem Raum. 2x2x2,5 Meter, das ist unser Platz für die nächsten 28 Stunden. Freundlich werden wir von den für den Wagon zuständigen Damen (Schaffnerin / Kellnerinnen / Reinigungsfachkraft) empfangen (Christoph hat sogar eine wunderschöne Glocke geschenkt bekommen). Die Betten werden für gemütlich und sauber empfunden. Auch alles andere, besonders die Toiletten, macht einen teilweise hygienischeren Eindruck als in der bei uns heimischen Aktiengesellschaft DieBahn.

Wir richten uns ein, was auf dieser Fläche wirklich witzig aussieht. Rucksäcke unter und über den Betten verbaut, den Rest im Zimmer verteilt. Bei der ersten Begutachtung der einzelnen Zugteile, spionieren wir die Bordküche aus und sehen den Kombüsenchef tatsächlich frische Zutaten schneiden. (Wir haben nur Trockenfutter dabei). #speisewagenbeste

Unsere erste Bekanntschaft ist ein neuer Nikita. Er ist ca. 7 Jahre jung und sitzt bin in kürzester Zeit neben seiner neuen großen Liebe Carina und würfelt für sie im Backgammonspiel. Während seines Besuchs redet er ununterbrochen in russischer Sprache auf uns ein und selbstredend verstehen wir ihn nicht. Trotzdem können wir Dank seiner offenen, kindlichen Art kommunizieren. Irgendwann, mitten zwischen Moskau und Ekaterinburg verlässt er uns um sein Leben in einem der zahlreichen kleinen Dörfer weiterzuführen.

Dann beginnt das aus-dem-Fenster-starren.

Wir lassen die ersten 4 Tage Revue passieren – eine ganz schöne Reiz und Vodkaüberflutung. Die Rückkopplungsschleife des Internets läuft ins Leere (Nix mit Teilen, das Handy wird nutzlos). Gedanken ziehen vorbei wie die riesigen Wälder auf dem Weg in den Ural.