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Forum für Humor und Komische Kunst in München: Doch nichts zu lachen?
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UPDATE: Die anfängliche Euphorie rund um den Einzug des Forum Humor und Komische Kunst in die seit zwei Jahrzehnten leerstehende Viehhofbank im Schlachthofviertel hat diese Woche einen empfindliche Dämpfer erhalten. Die grün-rote Rathauskoalition will laut Presseberichten das Projekt nun doch aufgeben. Das wäre Schade, denn der Förderverein Forum Humor und komische Kunst hat nach eigenen Angaben bereits einen Investor für die Sanierung gefunden.
So geht die Odysee ums Schlachthofviertel weiter, die Stadt bleibt unentschlossen und das Gebäude zwischen Bahnwärter Thiel und Alter Utting weiter leblos und leer. Die CSU positioniert sich dabei als großer Unterstützer des Projekts. Fraktionsvorsitzender Manuel Pretzl gibt sich hoffnungsvoll: “Wir werden uns im Stadtrat dafür einsetzen, dass die Humoristen mithilfe eines Investors in der Viehhofbank ihren Platz bekommen.” Eine derartige Neubesetzung wäre gerade in der aktuellen Dürrephase für Kulturveranstalter ein Zeichen der Solidarität und Unterstützung von Seiten der Stadt. Wir sind gespannt wie’s weiter geht.
Dieser Artikel erschien zuerst am 15.06.2020 und wurde aufgrund der letzten Entwicklungen aktualisiert:
In München soll ein ganz neues Projekt verwirklicht werden: das Forum Humor und Komische Kunst. Schon 2010 hatten Helmut und Meisi Grill den ersten Inspirationsfunken dazu. Sie wollten eine “Komische Pinakothek” mit einer bunten Karikatursammlung gründen. 2017 entstand daraus das heutige Konzept eines Hauses, das allen Formen der Komischen Kunst einen Ausstellungsort bietet.
Lachen, Kreativität, Gemeinschaft
Das soll dich erwarten. Drei einfache Dinge, die doch so wichtig sind. Ohne sie würden wir so manch dunkle Zeiten nur schwer überstehen. Das ist die Grundidee von Humor, Menschen nicht alleine zu lassen mit ihren Sorgen. Und deswegen ist eine solche Einrichtung ein Lichtblick, auf den du dich freuen kannst.
Künstler*innen wie Martina Schwarzmann, Rudi Hurzlmeier, Luise Kinseher und viele mehr stehen bereits hinter dem Projekt. Und Co-Inspirator und tatkräftiger Unterstützer ist niemand anderes als Gerhard Polt höchstpersönlich. Erst neulich wurde dem Münchner Autor und Kabarettisten der “Kulturelle Ehrenpreis der Stadt München” verliehen.
Humor mit Humor verhandeln
Das Haus des Humors soll nicht nur die Menschen vereinen, sondern auch selbst ein Multi-Tasker werden: Ausstellungsraum, Bühne, Eventlocation, Treffpunkt, Café, Akademie und Agentur für Kühnster*innen, Ateliers und Co-Working Space in einem.
Und wer entscheidet nun, was eigentlich lustig ist? Die beiden Kuratorinnen Nicola Lepp und Susanne Wernsing haben ein Ausstellungskonzept erarbeitet. Sie sagen: „Die Kraft des Humors liegt gerade in seiner Nicht-Logik, in seiner Sprunghaftigkeit und Überraschung.” Daran und an die Unterstützung namhafter Humorprofis aus Film, Literatur, Musik, Comedy und Kabarett knüpft das Museum an.
Zu viel wollen die zwei zwar noch nicht verraten, aber eine Bühne soll es geben, für Erfahrene, wie für Neulinge. Daneben sind Lesungen, Tagungen und Workshops geplant, so hat Thomas Hermanns vom Quatsch Comedy Club sich bereits geäußert, gerne Workshops zu geben und Peter Gaymann hätte Interesse, Zeichenkurse anzubieten.
Die Förderung des künstlerischen Nachwuches ist ein zentraler Punkt. So wird nötige Technik, Proberäume und beispielsweise auch ein Podcaststudio zur Verfügung gestellt. Mehr über das Konzept des Forums für Humor und Komische Kunst in München kannst du hier nachlesen. Auf dem Beitragsbild siehst du die geplante Raumaufteilung.
Eine neue Münchner Geschichte
Seit 20 Jahren steht die Viehmarktbank im Schlachthofviertel leer. Das wird sich nun hoffentlich bald ändern. Bis zum Sommer will Oberbürgermeister Dieter Reiter entschieden haben, wie das städtische Gebäude an das Forum Humor und Komische Kunst übertragen werden soll. Die Vorfreude ist groß. Zwischen der Alten Utting, dem Bahnwärter Thiel, dem Wirtshaus im Schlachthof, sowie dem zukünftigen Volkstheater wirkt der Platz wie gemacht, für ein Haus über Humorkultur.
Instagram und Facebook hält dich stets über das Fortschreiten des Projekts auf dem Laufenden. Außerdem wirst du dort schon einmal vorab täglich zum Lachen gebracht. Lachen ist in Krisen immer noch das beste Heilmittel und da wir gerade alle von zu Hause aus lachen müssen, ist so eine neue Quelle doch etwas Schönes.
PS: Wer sich in die Reihe von u.a. Gerhard Polt und Eckert von Hirschhausen stellen will, kann jetzt Unterstützer werden. Dazu einfach den Hasthag #forumhumor oder den offiziellen Unterstützer-Button nutzen und verbreiten. Diesen findet ihr auch auf Facebook.
Beitragsbild © Forum Humor/ Peter Gaymann