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Ratatouille im Glockenbachviertel: Münchner Spielplatz wegen Rattenbefall geschloßen
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Sie sind die wahrscheinlich gefürchtetsten Nagetiere in der Geschichte Europas: Ratten. Bis heute verbindet man sie mit der gefürchteten Pestpandemie, die im 14. Jahrhundert fast ein Drittel der europäischen Bevölkerung ausrottete.
Der eigentlich harmlose Nager gilt im Volksmund als Überträger Nummer Eins von Krankheiten. Die Pest jedoch ist seit Hunderten von Jahren in fast allen Teilen der Welt erfolgreich ausgemerzt worden – und die Ratte wurde zu einem beliebten Haustier.
Dicht besiedelte Großstädte sind ein Paradies für Nager
Trotzdem vermehren sich die Tiere überall dort, wo es genügend Nahrung zum Überleben gibt. Dicht besiedelte Großstädte wie München sind da natürlich keine Ausnahme.
Tatsächlich sieht man die kleinen Nager auch immer wieder von Gullideckel zu Gullideckel oder über die U-Bahnsteige huschen. Eigentlich kein Grund zur Sorge. Denn Fälle, in denen Ratten Krankheiten übertragen hätten, sind in München seit Jahren nicht bekannt – und irgendwie sind sie ja auch ganz süß.
Doch am Donnerstag vermeldete die Münchner Stadt in einer Rathaus-Umschau:
“Aktuell musste der Spielplatz “Am Glockenbach“ wegen Rattenbefalls gesperrt werden. Die Türen des vollständig eingezäunten Spielplatzes bleiben verschlossen, bis die Befallsfreiheit festgestellt wird; Schilder weisen vor Ort darauf hin.”
Klingt für den Durchschnittsbewohner der Stadt mit dem Saubermann-Image erstmal schockierend. Allerdings ist die Schließung von Spielplätzen in München alles, nur keine Seltenheit. Bereits 2016 mussten sechs örtliche Spielplätze aufgrund von Rattenbefall dicht machen.
Einige davon blieben für Monate zu, da sich die Bekämpfung mit giftigen Fressfallen teils sehr lange hinzog. Aber wo kommen sie überhaupt her, die ganzen Nager? Und wer hat Schuld an der Misere?
Auch Ratten stehen auf Powerfood
Fakt ist, Ratten stehen auf Müll und Essensreste. Das können die Überbleibsel eines Döners sein, eine achtlos weggeworfene Bananenschale oder halbleere Smoothie-Flaschen. Was wir nicht richtig entsorgen, landet entweder in den Händen eines findigen Müllmanns oder im Magen der flauschigen Nagetiere.
Weil es so viel zu Essen gibt, vermehren die sich dann ruckzuck und erzählen dem Rest ihrer Rattenfreunde, dass es an diesem einen Spielplatz im Glockenbachviertel jetzt super trendiges Powerfood gibt – und zack, wird das Areal abgeriegelt.
Die Bekämpfung mit Ködern wird durch das hohe Aufkommen von Müll für die Verantwortlichen besonders schwer. Denn an denen sind die Ratten dann eher weniger interessiert. Wie im Falle des Spielplatzes an der Münchner Freiheit im letzten Jahr kann es Monate dauern, bis die Flächen für Kinder und Eltern wieder freigegeben werden dürfen.
Die Stadt ruft deswegen auch öffentlich dazu auf, “Müll und Essensreste nicht achtlos wegzuwerfen”. Außerdem sollte man auch das Auslegen von Futter für Enten und Tauben unbedingt vermeiden.
Beitragsbild: Jans Canon, CC 2.0.