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Kakerlaken im Burger? Erfahre mit Topf Secret was wirklich drin ist

Johanna Rollenmiller

Schonmal in einen Burger gebissen und sich gefragt, ob das eine krosse Zwiebel war oder doch etwas, was eher nicht auf deinen Veggi Patty gehört? Immer mehr Menschen gehen inzwischen auswärts essen (Quelle), oder lassen sich ihre Lieblingsspeisen nach Hause liefern.

Das einzige Problem: nicht immer kann man sich so sicher sein, dass das Restaurant der Wahl auf die Hygiene genau so achtet, wie man sich das als hungriger Esser vorstellt. Foodwatch hat sich in Kooperation mit FragDenStaat hierfür jetzt etwas ganz besonderes ausgedacht:

Topf Secret

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Tops Secret ist eine Online-Plattform von foodwatch mit der Transparenz-Initiative FragDenStaat. Hier können neugierige Esser*innen mit nur wenigen Klicks die Ergebnisse von Hygienekontrollen in Bäckereien, Bistros, Restaurants sowie anderen Lebensmittelbetrieben abfragen. Denn das Problem ist: zwar gibt es regelmäßige Hygienekontrollen der einzelnen Betriebe, allerdings können die Ergebnisse aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht öffentlich zugänglich gemacht werden. Die VerbraucherInnen können dementsprechend ein gut geführtes Restaurant nicht von einem unterscheiden, in dem die Mäuse Bingo spielen.

“Mit dieser Geheimniskrämerei schützt die Bundesregierung die Schmuddelbetriebe auf Kosten der Verbraucherinnen und Verbraucher und der vielen sauber arbeitenden Unternehmen.“ – Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei foodwatch.

Die Organisation orientiert sich hierbei an Systemen, die in Dänemark gute Ergebnisse erzielten. Direkt an der Ladentür oder im Internet können die hungrigen Menschen anhand eines Smiley erfahren, in welchem Zustand sich das Lokal der Wahl befindet. Wenige Jahre nach Einführung des Smiley-Systems im Jahr 2002 hat sich die Quote der beanstandeten Betriebe halbiert, von 30 auf rund 15 Prozent (hier nachzulesen).

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So funktioniert’s

Auf der Online-Plattform kann nach einem Restaurant oder Ähnlichem gesucht werden. Die VerbraucherInnen können anschließend online eine Anfrage stellen, hierbei müssen persönliche Daten wie Name und Adresse eingegeben werden, um weitere Verzögerungen zu vermeiden. Nach drei bis vier Wochen trudelt das Ergebnis dann ein, die gesetzliche Grundlage ist hier das Verbraucherinformationsgesetz (VIG). Die NutzerInnen werden darum gebeten, dieses Dokument anschließend auf der Plattform online zu stellen, um nachfolgenden Interessierten die Suche zu erleichtern. 

Zu beachten

Die foodwatch Seite warnt vor der Beantragung von mehr als drei Auskünften. Denn: “die Anfragen zu Abweichungen von den Anforderungen des Lebensmittelgesetzes (sind) bis zu einem Aufwand von 1000 Euro kostenfrei“, je nach Amt kann das aber mit mehr als drei Anfragen bereits überschritten werden. Doch: “Der Anfragetext enthält aber zur zusätzlichen Absicherung den Hinweis, dass die Behörden die Anfragenden vor der Beantwortung der Anfrage kontaktieren müssen, falls Kosten anfallen sollten.

Das langfristige Ziel

Foodwatch sieht die Plattform als Mittel zum Zweck. Denn es wird Zeit, dass von der Bundesregierung eine gesetzliche Grundlage geschaffen wird, die die Transparenz von Lebensmittelbetrieben zur Regel macht. Bisher sind diese Anfragen oder Lösungen von den Restaurants abgeschmettert worden, doch das soll sich in Zukunft nun ändern: “So oder so gilt ‚Topf Secret‘ kann nur eine Zwischenlösung sein. Wenn die Bundesregierung in Zukunft die Veröffentlichung aller Kontrollergebnisse vorschreibt, schalten wir unsere Plattform gerne wieder ab.” – so Oliver Huizinga, der Leiter von Recherche und Kampagne bei foodwatch.

Doch die größte Frage bleibt wohl noch zu klären…

…wollen wir denn wirklich wissen, wie unser liebster Asia-Imbiss an der Ecke kocht? Was die geheime Zutat ist? Darüber haben wir uns in der Redaktion auch den Kopf zerbrochen und ein oder zwei Lokale in der Umgebung angefragt, rein zu Recherche-Gründen natürlich.

Topf Secret findest du hier. 


Photo by Cater Yang on Unsplash, Illustration: Topf Secret

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