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Malen mal gemeinsam: Die Ausstellung “The Space between us” von Anselm Freytag und Daniel Hemel in der Färberei
Wenn sich zwei streiten, dann freuen sich – einem alten Sprichwort nach -die Dritten. Vielleicht gilt das auch für die Kunst. Vielleicht gilt das vor allem für die Kunst. Viele geschätzte Werke entspringen einem künstlerischen Spannungsfeld. Wenn sich Lennon und McCartney oder die Gallagher-Brüder mal wieder gegenseitig an die Gurgel gingen, entstand zur Freude der Fans oft ganz gute Musik dabei.
Die Malerei dagegen gilt, ganz im Gegensatz zur Musik, als eher einsame Angelegenheit, die der Künstler/ die Künstlerin nur mit sich selbst und der Leinwand ausmacht. Dabei behält er oder sie die komplette Kontrolle über das Werk. Dass das aber auch ganz anders geht, zeigen Anselm Freytag und Daniel Hemel momentan mit ihrer Ausstellung “The Space between us” in der Färberei.
Junge Künstler, alte Freunde
Freytag und Hemel sind junge Künstler, aber zugleich alte Freunde. Vor fünf Jahren haben sie das erste Mal zusammen zum Pinsel gegriffen: eine Art Initialzündung, aus der nun eine erste Werkschau ihres gemeinsamen Schaffens hervorgeht.
Einen eigenen Begriff liefern sie für ihre außergewöhnliche Arbeitsweise gleich mit: “Simultane Malerei”. Simultan deshalb, weil sie wirklich gleichzeitig malen: „Alle Bilder die wir malen, malen wir in einem einzigen Prozess“ teilen uns die Künstler mit.
So entsteht “Malerei aus dem Unterbewussten und nicht aus einem intellektuellem Standpunkt heraus”. Mit diesem Credo geht auch die experimentelle Malweise einher, derer sich beide Künstler verschreiben und mithilfe derer sie ihre Empfindungen artikulieren.
Die beiden vergleichen ihren Workflow daher auch als Lernprozess mit ungewissem Ziel: “Die Energie, die beim Aufeinandertreffen vorhanden ist, führt zwangsläufig zu produktiven Ergebnissen.”
Schöfpung und Machtkampf
Gleichzeitig birgt dieser Schöpfungsprozess einen kompetitiven Aspekt. Ein wenig Machtkampf steckt darin auch. Ein Machtkampf, der beispielsweise an jene griechische Mythologie und ihre Götter erinnern kann, die auch thematisch in einigen der Bildern aufgegriffen wird. Das ist aber nur ein Deutungsangebot an den Betrachter. Die Interpretation ist natürlich wie immer völlig dem Betrachter freigestellt, wollen die beiden versichern.
Ob ihnen das gelungen ist, davon kann – oder vielmehr muss man sich also selbst ein Bild machen, wenn ihre Ausstellung in Kürze in der Färberei am Donnerstag den 09. Mai mit einer Vernissage startet (s.u.).
In aller Kürze:
Was? „The Space Between Us“ (Ausstellung von Anselm Freytag und Daniel Hemel)
Wann? Donnerstag 09. Mai -19. Mai 2019 (Vernissage am 09. Mai ab 19 Uhr
Wo? Die Färberei| Claude-Lorrain-Straße 25 (Innenhof) | 81543 München
Wieviel? Eintritt frei
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