Kultur, Live
Maskierte Energie – Twenty One Pilots in der Tonhalle
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Wenn Tyler Joseph und Josh Dun die Bühne betreten, scheint ihre Energie greifbar und die Tonhalle verwandelt sich in einen lodernden Kessel. Kein Wunder also, dass Security und Sanitäter bereits vor dem Konzert allerhand zu tun hatten.
Bis an die Hauptstraße der Kultfabrik reichte die Warteschlange für das Konzert in der Tonhalle. Restlos ausverkauft. Bereits vor dem Konzert mussten sich Security und Sanitäter um hyperventilierende und zusammensackende Mädchen kümmern und diese aus dem pulsierenden Publikum retten. Nein, wir waren nicht auf dem Konzert der Backstreet Boys, sondern auf dem Blurryface-Tour Konzert von Tyler Joseph und Josh Dun aka. Twenty One Pilots!
Als die zwei Jungs aus Ohio letztendlich die Bühne betraten, wurde es ohrenbetäubend laut in der Tonhalle. Wie üblich anfangs maskiert und in skelettbedruckten Sweatern stellten sie bereits in den ersten Sekunden klar, dass nun 2,5 Stunden durchgefeiert wird. Die Energie war beinahe greifbar und ihre vorwiegend jungen und weiblichen Fans jubelten sich die Seele aus dem Leib.
Obwohl Twenty One Pilots nur eine Zwei-Mann-Band ist, gehen Josh und Tyler ab wie eine elfköpfige Akkrobatiktruppe. Während Tyler den ganzen Platz der Bühne nutzt und Saltos vom Klavier keine Seltenheit sind, geht Josh am Schlagzeug ab, dass selbst Metallicas Lars Ulrich steif daneben aussähe. Gegründet 2009, gelang dem Duo 2015 mit ihrem Album “Blurryface” der internationale Durchbruch und ermöglichte ihnen zudem einen Auftritt bei Jimmy Kimmel Live.
Ihr Geheimnis: Polygenre. Wer versucht die Musik der Jungs einem spezifischen Musikgenre zuordnen zu wollen, der wird sich sehr schwer tun. Von Elementen des Indie-Pop über Alternative-Rock, Dubstep, Reggeatunes bis hin zu Rapskits – alles ist möglich in der musikalischen Welt der Twenty One Pilots. Was den Hörer anfangs etwas irritiert, verwandelt sich bald in Bewunderung über das musikalische Talent der Jungs.
Auch wenn Josh und Tyler die Helden eines vorwiegend jüngerem Publikum sind, lohnt es sich trotzdem die Songs der Jungs in seine Spotifyliste einzubauen, um lautstark im Auto oder zu Hause mitzugrölen.
Fotos: © Désirée Damm
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