Kultur, Was machen wir heute?

Kopfsprung ins multimediale Paralleluniversum

Laura Höss
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„Panama Plus enttarnt den Wahnsinn als plumpe Maskerade oder hat aus Versehen die falsche Brille auf“

Aha. Diese Selbstbeschreibung ist eine der spärlichen Informationen, die man über das transmediale Kunstfestival findet und sagt erst einmal alles – und nichts. Bereits zum vierten Mal findet das „Kurzfilm trifft Fotografie trifft Literatur trifft Konzert trifft Disco“-Kulturhappening statt und gibt sich nach wie vor geheimnisvoll.
Dieses Jahr unter anderem mit Konzerten von GTA Hoffmann, deren jazziger Groove gepaart mit sphärischen Melodien nicht nur von on3 in den höchsten Tönen gelobt wird und den Lieblingskindern der Münchner Blogszene Veli.

Dazu stellt das Magazin Der Greif ausgewählte Werke seiner Fotografen aus und die Autoren von Parsimonie wagen den Sprung in die analoge Welt und sind mit ihren Texten vertreten. Außerdem gibt es ein Beat-Sampling Battle mit Lokalmatadoren wie Franz Spencer von L’egojazz oder Monaco Fränzn und jede Menge Film, Film, Film! von der HFF München und Berlin und dem Youki Festival.

Um im Dickicht dieses subkulturellen Überangebots nicht die Orientierung zu verlieren, hat mucbook vorab mit Veranstalterin Susanne Steinmaßl gesprochen die uns erklärte, was den Besucher am Samstag Abend im Strom erwartet.

Auf welche Kurzfilme dürfen wir uns am Samstag freuen?

Die Kurzfilme sind sehr unterschiedlich. Wir haben von Dokumentationen, über “klassische” szenische Kurzfilme, bis hin zu experimentellen Spielfilmen und sogenannten Künstlerfilmen alles im Programm. Ganz konkret sind es unter anderem „Kein Heldentum und keine Experimente – Wir rufen gerne ein Taxi… Taxi!… Taxi!“ von Jos Diegel, eine Doku-FiKtion, die über das Medium Film und das Filme machen reflektiert oder „Erntefaktor Null“, eine Dokumentation der Hff-Studentin Helena Hufnagel über ein österreichisches Atomkraftwerk, das als das modernste seiner Zeit galt und jedoch nie ans Netz gegangen ist oder „Welcome to Bavaria“ von Matthias Koßmehl, eine filmische Satire im Kontext separatistischer Mia san mia!-Polemik.“

Nach welchen Kriterien habt ihr die Künstler ausgewählt?

Bei der Filmauswahl gibt es verschiedenste Kriterien. Uns ist es wichtig, dass Filmemacher Sachen ausprobieren fernab von ausgelutschten Fernseh und Kinokonventionen. Filme die einen leicht verrückten Blick auf die Welt geben oder stilistisch mutig sind. Thema und Genre sind dabei irrelevant. Der Film von Jos Diegel thematisiert z.B. im eigenen Film den gerade laufenden Film. Ein Metafilm sozusagen. Oder “Indische Alpen” schafft es einen experimentellen Dokufilm zu realisieren. “Erntefaktor Null” gelingt es auf großartige Weise eine Ortsbeschreibung eines nie in Betrieb genommenen Atomkraftwerks in großartigen Bildern, mit viel Komik und Absurdität zu zeichnen. Bei “Manchmal hört es so auf, wie es begonnen hat.” wirkt sich das „gestörte“ Erinnerungsvermögen auf die Handlungsstruktur des Films aus.

Und sonst so?

Jilojinx und rag*treasure kommen mit ihren eigenen Modekreationen zu uns, stellen diese aus und bieten sie auch zum Verkauf an – wer möchte kann also auch nach Herzenslust shoppen.

Panama Plus

Samstag, 9. Februar im Strøm (Lindwurmstr. 88)
Beginn 18.00 Uhr
Konzerte ab 21.00, Beatbattle 22.00 Uhr
Eintritt bis 20.00 10€, danach 12€

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