Kultur

Nina Sonnenberg … mit 17

Thomas Steierer

NinaSonneberg

Das Magazin mucs hat Nina Sonnenberg für die Rubrik “mit 17” ausgefragt. MC Fiva über Hüftspeck, Turnschuhe und das beste Konzert ihrer Jugend.

Jahrgang 1978 ist Münchens weiblicher Hans Dampf in allen Gassen. Seit einigen Jahren mischt sie die Poetry-Slam-Bühnen Deutschlands auf. Und das mit Erfolg: Dritter Platz bei den deutschsprachigen Slam-Meisterschaften 2002 im Einzelwettbewerb, 2004 Sieg mit Tha Boyz with tha Girlz in Tha Back im Teamwettbewerb. Außerdem moderiert sie beim BR-Jugendprogramm On3 und ist – last but not least – als MC Fiva fester Bestandteil der Münchner Hip-Hop-Szene. Nach ihren ersten Freestyle-Auftritten vor zehn Jahren sprang bald eine Tour mit MC Rene und ein Vertrag beim Hamburger Label Buback heraus. 2005 tourte sie mit Fettes Brot und gründete zusammen mit DJ Radrum das Label Kopfhörer Recordings, in dem sie auch ihr drittes Solo-Album Rotwild veröffentlichte.

Mit  17…

… ,hast du damals schon daran gedacht, Musikerin werden zu wollen?

Ich fand es immer cool, auf einer Bühne zu stehen. Damals spielte Musik aber eher eine Nebenrolle: Ich habe 10 Jahre lang klassisches Ballett getanzt. Und später dann am Gärtnerplatz Theater gespielt.

…, wie lief es in der Schule?

Ich war eigentlich immer gut in der Schule, aber musste auch nicht so viel dafür arbeiten. Lag vielleicht auch an meiner sehr strengen Banknachbarin! 13 Jahre in einem Rutsch zum Abi. Eher unspektakulär.

…, welche Musik hörtest du?

Gang Starr, Pharcyde, Mobb Deep, ATCQ. Massive Töne, MC Rene, RAID: Coolen Rap Scheiß.

…, was war das beste Konzert des Jahres?

Gang Starr, M.O.P im Metropolis.

…, was war im Fernsehen deine Lieblingssendung?

«Samstag Nacht».

…, hattest du ein Lieblingsbuch?

Ich habe immer viel gelesen. Ich schätze zu der Zeit, ganz klassisch: Fänger im Roggen.

…, was war zu dieser Zeit dein Lieblingskleidungsstück?

Ein Wu – Tang Clan Shirt (endlich mal in Mädchen-Größe!!), das ich mir auf Long Island (New York) im Wu–Tang-Shop gekauft habe.

…, was hast du an dir nicht gemocht?

Hüftspeck.

…, gab es eine Parole, die du an die Wände getaggt hast?

Dafür hatte ich viel zu viel Angst erwischt zu werden!

…, mit welchem Schülerjob hast du dein Taschengeld aufgebessert?

Verkäuferin in einer Bäckerei. Ich rate heute noch vom Verzehr von Nussschnecken ab!

…, wofür hast du dein Geld ausgegeben?

Musik, Turnschuhe, Musik, Turnschuhe, …

…, welche Tabus hast du gebrochen?

Ich war immer zu brav. Vielleicht war das damals echt ein Tabu-Bruch …

…, was erschien dir als der hässlichste Ort der Stadt?

Mein Stadtviertel.

…, wo waren deine Lieblingsorte?

Überall draußen.

…, was tatest du, um Jungs kennenzulernen?

Absolutes Desinteresse vortäuschen.

…, was hättest du damals gerne verändert?

Das Denken vieler Mädchen über andere Mädchen.

…, hast du damals mal mit dem Gedanken gespielt, München zu verlassen?

Ja, immer mal wieder. Aber wir sind damals schon an den Wochenenden auf viele Jams und Konzerte gefahren. Und wenn man oft weg ist, ist München die perfekte Homebase.

Der Artikel ist in der aktuellen Ausgabe von mucs erschienen, dem München-Magazin der Jungen Volkshochschule. Die ganze Zeitschrift gibt’s unter mucs-magazin.de.

Foto: Kopfhörer Recordings

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