Good Luck, Kultur, Live

Where the sun leads me on: Half Moon Run im Technikum

#mucbookpräsentiert


Es ist November und du liegst im zerwühlten Bett wie ein verwundetes Tier. Die Vorhänge sind zugezogen, seit Tagen schon. Alles so schwer und scheiße irgendwie. Und dann: bricht die kühle Sonne durch einen Schlitz zwischen den Stoffen und wirft helle Flecken an die Wand. Fängt Licht an zu tanzen und der Raum vibriert. Und du wirst langsam leichter.

Wie ein Streifen Sonne, der durch die Dunkelheit kriecht, so klingt es, das neue Album Sun Leads Me On von Half Moon Run, unserem liebsten Folkrock-Quartett aus Montreal. In Kanada ist es oft dunkel, vor allem im Wald, und wie ein Taumeln durch einen kanadischen Wald hörte sich auch ihr erstes Album Dark Eyes (2012) an: Dichtes Schlagwerk und schnelle Rhythmen, beständige Bässe und über allem ein ätherischer Klang, der sich über jeden Track legt wie Nebel in gefrorene Baumkronen.

Jetzt präsentieren die vier Québécois ihr neues Album und nennen es noch „ehrlicher“ als das erste. Es ist aber irgendwie auch: heller. Die elektronischen Spuren flimmern immer noch, der Gesang ist immer noch in mehrstimmigen Harmonien geschichtet, der Bass kennt immer noch die richtigen Momente, kurz, der hochwertige Half Moon Run–Sound ist immer noch da, aber es bricht Licht durch die dichten Texturen.

In „Hands in The Garden“ heben einen sphärische Vocals und eine Mundharmonika, in „I Can’t Figure Out What’s Going On“ wird zwar Zweifel besungen, aber nicht so niederschmetternd und endgültig wie auf der ersten LP, „Warmest Regards“ klingt genau so, warm, und in „Trust“ pulsieren Bass und psychedelische Synthesizer-Soundlandschaften in dynamischem Takt.

Vielleicht merkt man einfach, dass die Band die meisten der neuen Songs unter der kalifornischen Sonne geschrieben und aufgenommen hat, vielleicht merkt man, dass sich die Jungs langsam an die Luft gekämpft haben von einem Ort „that felt a little bit like being underwater“, wie Bandmitglied Dylan Phillips es beschreibt. Half Moon Run ist für Liebhaber von Indie, Folk und Rock, von Mumford & Sons (Bandmitglied Ben Lovett ist großer Fan der Kanadier!), der Band of Horses und den Fleet Foxes; für alle, die sich in ungemachten Laken apathisch ihre Wunden lecken und gleichzeitig ausrasten und loslaufen wollen.


Im Rahmen der Präsentation verlost MUCBOOK 3×2 Karten. Einfach unter diesen Artikel kommentieren, warum ihr zum Konzert gehen wollt. Die Gewinner werden am 26. November 2015 bekanntgegeben. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Have fun and good luck!


Infos in aller Kürze:

Half Moon Run im Technikum
28. Februar 2016
Einlass 19.30Uhr / Beginn 20.30Uhr
Tickets: 20,00EUR zzgl. VVK Geb.


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2 Comments
  • Christian Strätz
    Posted at 23:13h, 22 November

    das neue Album hat mich voll überzeugt – würde die Jungs gerne auch mal live hören!

  • Franzi
    Posted at 01:09h, 23 November

    Wird Zeit, meine “run”-also-Jogging-Begleitungs-Lieder endlich mal live zu erleben. Würde mich sehr über zwei Karten freuen.

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