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“100% OFFEN?!” – noch nicht ganz! Das sind die bayrischen Schutzmaßnahmen bis zum 2. April

Yannik Gschnell

Am Sonntag sind die bundesweit geltenden Corona-Vorschriften gefallen, jetzt bestimmen die Bundesländer selbst, welche Schutzmaßnahmen durchgesetzt werden. Die bayrische Übergangslösung bis zum 2. April setzt auf Altbekanntes und lockert für Kultur und Freizeit.

Lockerung-light bei 7-Tage-Inzidenz von 1.751 in München

Ein Überblick: Die FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen, im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr ist weiterhin gültig. Außerdem bleiben die Zugangsregeln der letzten Monate bestehen. Im Detail geht es dabei um eine 2G-Beschränkung für Kultur- und Sportveranstaltungen, Hallenbäder, den Tierpark und weitere Freizeiteinrichtungen sowie eine 3G-Beschränkung für Gastronomie, beim Museumsbesuch, in Hotels und an Hochschulen. Für den Clubbesuch braucht es einen 2G-plus-Nachweis.

Gelockert werden dagegen die bestehenden Kontaktbeschränkungen:

  • Bisher bestehende Kontaktbeschränkungen werden abgeschafft
  • Es gibt keine Kapazitäts- und Personenobergrenzen bei Veranstaltungen und in Einrichtungen mehr
  • Das Alkoholkonsumverbot auf bestimmten öffentlichen Plätzen wird gestrichen
  • Tanz und Musik in der Gastronomie sind wieder erlaubt
  • Die Sonder-Regeln für Gottesdienste und Versammlungen entfallen
  • Öffentliche Feiern sowie Volksfeste und Jahrmärkte sind wieder erlaubt
  • In Kitas sind keine festen Gruppen mehr notwendig

Quelle: muenchen.de

“100% OFFEN?!” – die Münchner Kulturveranstalter positionieren sich

Am Freitag vor dem Fallen der bundesweiten Maßnahmen startete der Verband der Münchnener Kulturveranstalter e.V. (VDMK) mit einer Pressekonferenz in der Muffathalle seine Kampagne “100% OFFEN?!”. Ziel ist es für die guten Hygienekonzepte der Kulturorte, für die Bedeutung des Kulturbetriebs und um das Vertrauen der Gäste zu werben, heißt es vom Verband.

Darum wollen Kulturbetriebe in ganz München in dieser Woche mit verschiedenen Veranstaltungen ihre Türen öffnen und aufzeigen, wie funktionierende Hygienekonzepte aussehen und dass “Kulturorte Orte gemeinsamer Erfahrung, sinnlichen Genusses und geistigem sowie offenen Austausches sind.”

Stimmen von der PK der VDMK- Kampagne „100% OFFEN?!“

„Kultur ist sicher, tut gut und macht Spaß. Wir möchten das Vertrauen des Publikums wiedergewinnen. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir werden auch diese letzte Etappe gemeinsam gehen und stehen für den Dialog bereit. Mit Schwung und Zuversicht wollen wir den Neustart jetzt angehen. Unsere Corona-Hilfsprogramme und 100 Prozent Auslastung helfen dabei.“

Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst

„Der Kultur wurde seit März 2020 viel zugemutet, mehr als anderen Branchen. Als LHM haben wir versucht, die Münchner Kultur am Leben zu halten durch Programme wie den Kultursommer in der Stadt. Das ist zum Glück weitgehend gelungen. Ich freue mich sehr für die Kulturschaffenden in unserer Stadt, die jetzt endlich wieder arbeiten können. Und ich freue mich für die Münchner*innen, die wieder in vollen Zügen Kultur genießen können.“

Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München
100% OFFEN

“Die größte Herausforderung ist nach wie vor die Planungsunsicherheit”

„Große Herausforderungen in der Coronazeit waren für uns wenig Einnahmen, mehr Personalaufwand und mehr Kosten. Das wirklich Gute an Corona war, dass einiges sichtbar wurde:
1. Gesundheitssystem muss überarbeitet werden
2. Gesundheit darf nichts kosten
3. Die sozialen Berufe müssen besser honoriert werden
4. Kunst- und Kultur ist essenziell wichtig für die seelische Verfassung der Menschheit und die Gesellschaft.”

Bahar Auer, Geschäftsführung KulturBunt Neuperlach

„Zwei Jahre im Krisenmodus sind eine lange Zeit. Die größten Herausforderungen sind nach wie vor die Planungsunsicherheit, die ständig wechselnden und nicht immer logisch nachvollziehbaren Restriktionen. In dieser Situation die Motivation des Teams aufrecht zu erhalten, das sich monatelang in Kurzarbeit befand, ist ebenfalls ein Kunststück. Besonders schwierig für das Live-Entertainment ist die Tatsache, dass Rock- und Popkultur wohl noch eher als verzichtbar angesehen wird, als die sogenannte Hochkultur. Darüber hinaus machten die geltenden Kapazitätsgrenzen bei vielen Veranstaltungen keine wirtschaftliche Durchführung möglich. Eine bessere Wahrnehmung der Veranstaltungsbranche, deren gesellschaftliche Bedeutung für jüngere Zielgruppen und die Wirtschaftskraft durch die Politik anzuerkennen, wären ein Fortschritt.“

Marion Schöne – Geschäftsführung, Olympiapark München GmbH

Mit dem Fallen der Kapazitätsgrenzen für Kulturveranstaltungen ist ein großer Schritt hin zur 100% Öffnung vollzogen. Doch die Planungsunsicherheit bleibt, schließlich gilt die Übergangslösung erstmal nur für zwei Wochen. Wir blicken gespannt Richtung Sommer, doch zunächst nur bis zum 2. April.


Beitragsbilder: © Severin Schweiger

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