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Queer und bayerisch: Das neue Wirtshaus Fesch im Glockenbachviertel
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Als die Betreiber vom Harry Klein Club Anfang Januar verkündeten, sie würden ein eigenes Wirtshaus eröffnen, wurden wir natürlich hellhörig. Und wir dachten uns “Das kann doch nur gut werden, oder?” Am Wochenende ist nun genau das passiert: Das Wirtshaus im Glockenbachviertel, das den Namen “fesch” trägt, feierte Eröffnung. Wir waren dort und haben getestet, ob es wirklich so gut wie erwartet ist.
Am Samstagabend trete ich endlich durch die Eingangstür, über der in geschwungenen Buchstaben “fesch” steht, und befinde mich direkt im Zentrum des Geschehens. Grüne Wände und kleine Figuren schmücken den Innenraum, die Ersten haben es sich bereits auf den dunklen Holzstühlen gemütlich gemacht und halten ein Bier in der Hand. Nur wenige Meter entfernt sehe ich den Stehausschank, vor dem sich zu späterer Stunde die Gäste tummeln werden.
Queer und bayerisch
Peter Fleming und Peter Süß vom Harry Klein beitreiben das neue Lokal zusammen mit der VJ-Künstlerin Marlene Neumann und Johann Eder vom Wirtshaus Eder im Westend. Auf der Suche nach einer neuen Location für das Harry Klein sind die beiden auf das alte Moro in der Müllerstraße gestoßen. Zwar ersetzt das Gasthaus nun nicht den Club, aber es bereichert die Wirtshaus-Kultur. Das Moro, das es seit den 90er-Jahren gab, war ein queeres Lokal. “Mir war es wichtig diesen queeren Platz zu erhalten”, sagt Peter Fleming. So entstand der Gedanke vom queeren, bayerischen Wirtshaus mit Stehausschank. Jetzt will die Crew “Tradition mit Moderne verbinden”, aber die “Leute, die früher ins Moro gegangen sind unbedingt mitnehmen”.
Speis und Trank
Ein Blick auf die Speisekarte lässt Großes erhoffen. Als Vorspeise gibt es wahlweise Kartoffelsuppe, Obazda oder Ziegenkäse Crème Brulée mit karamellisierten Walnüssen. Beim Hauptgang kann man zwischen Kaspressknödeln, Spinat-Käsespätzle, Schupfnudelpfanne, Schnitzel, Schweinebraten oder Rehragout mit Semmelknödeln und Preiselbeeren wählen. Schokokuchen mit Vanilleeis und Zwetschgenkompott, Käsekuchencréme oder frische Zimtnudel mit Apfelkompott und Vanilleeis gibt es als Dessert. Ich entscheide mich für Ziegenkäse Crème Brulée, Käsespätzle und Zimtschnecke – und ich bin nicht enttäuscht. Während ich also einen Gang nach dem anderen genieße, füllt sich das Wirtshaus, der Pegel steigt und die Stimmung wird immer ausgelassener.
Tipps und Pläne
Und was kann uns Peter Fleming noch verraten? Beim Essen empfiehlt er zu reservieren, beim Stehausschank kann man immer auch spontan vorbeikommen. Wenn man auf der Suche nach einer Location für die nächste Feier ist, bietet sich der Nebenraum an, den man für bis zu 30 Leute buchen kann. Außerdem soll im Laufe der nächsten Wochen ein Mittagstisch etabliert werden. Ab Frühjahr wird zudem ein Außenbereich mit über 50 Sitzplätzen, der den Innenbereich von 60 Sitz- und 40 Stehplätzen erweitert, eröffnen. Das Resümee: Ich komme wieder! Und ich freue ich schon auf die Kasspatzn in der Sonne.
In aller Kürze:
Was? Wirtshaus Fesch im Glockenbachviertel
Wo? Müllerstraße 30
Wann? Dienstag bis Sonntag, ab 17 Uhr
Beitragsbild: Marlene Neumann, Peter Fleming
Fotos: © Sebastian Reiter