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Ernsthaft komisch

Birgit Buchart

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Humor hat viele Gesichter. Das charismatischste und markanteste ist wahrscheinlich das von Josef Hader. Er ist das Gesicht des schwarzen Humors: Die Stirn stets verkrampft und die Mundwinkel deuten nur sehr selten ein verschmitztes Lächeln an. Aus irgend einem Grund aber, verliert dieses grimmige Gesicht niemals seine Sympathie. Der Österreicher ist Schauspieler, Kabarettist und Drehbuchautor – wo auch immer sein Name auftaucht, steckt etwas Großartiges dahinter. Am 26. und 27. Oktober ist er mit dem Programm „Hader spielt Hader“ im Audimax München zu Gast.

In einem Land, das Komik an Mario Barth und Cindy Marzahn misst, hat man es als Philosoph des dunklen Humors schwer. Im Gegensatz zu den meisten seiner österreichischen Kollegen, konnte Hader aber auch uns Deutsche endlich dazu bringen, jegliche Verschlossenheit in Bezug auf Tod und die Fehler des Menschen abzulegen und einfach einmal darüber zu lachen. Er spricht aus, was sich so mancher nicht zu denken wagt. Seit jeher haben wir gelernt, dass man über Dinge wie den Tod in der Öffentlichkeit nicht wirklich sprechen soll geschweige denn darüber lachen.

Man hat Respekt oder gar Angst davor und sollte das Thema solange totschweigen, bis es uns tatsächlich betrifft – und dann ist es meistens zu spät darüber zu reden. Dieses Tabu plötzlich zu brechen, scheint oftmals falsch. Irgendwann entkommt ein lächeln hinter vorgehaltener Hand. Spätestens aber vor der Bühne von Josef Hader darf das alles für einen Abend vergessen werden. Das Lachen über schlimme Dinge, hilft uns sie zu ertragen. Zumindest für den Moment.

Ohne Zweifel, an Josef Hader ist definitiv ein hervorragender Philosoph verloren gegangen. Trotzdem darf man nicht glauben, ein Kabarettabend ist wie ein Besuch beim Therapeuten – nur hochgestochenes Gerede. Keineswegs. Die Mischung aus tief gehenden Monologen und urkomischen Theaterkünsten, sprich Herumgehampel, ist es, was Hader auszeichnet. Ausgezeichnet wurde er auf offizieller Seite schon einige Male, zuletzt auch einige deutsche Preise, wie den Adolf-Grimme-Preis (2010), den Bayrischen Kabarettpreis sowie den Göttinger Elch 2011. Seit zwei Jahren spielt Hader nun sein neu konzipiertes Programm „Hader spielt Hader“, das aus fünf verschiedenen Programmen zusammengestellt wurde. Zu den wenigen Deutschland-Terminen in diesem Herbst gehören zwei Abende im Audimax der LMU München, am 26. und 27. Oktober. Wer keine Karten mehr ergattern kann, nicht verzweifeln, schon im November wird Josef Hader ein weiteres Mal nach München kommen, wofür der Vorverkauf bald starten wird. Wir werden natürlich für euch berichten.

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Foto credits: Udo Leitner

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