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Eurasian Rich Kidz #13: Die Insel erkunden
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Tag #13
Carina konnte im Gegensatz zu den Jungs nicht schon um 7 Uhr abends einschlafen und war deshalb noch im anderen Hostel des Dorfes (Nikita), wo die Backpackerin Jenny wohnt. Dort hat sie Brad kennengelernt, einen amerikanischen Hippie in den Mittvierzigern, der seit 20 Jahren in Russland (Wladivostock) lebt. Mit ihm gehen wir heute “hiken”. Also Rumlaufen.
Als wir bei Nikita ankommen, wird dort noch eifrig gefrühstückt. Es ist halb 2, also eigentlich genau unser Style. Wir bekommen auch noch einen Kaffee in der Hostelkantine. Nachdem alle zum Abmarsch bereit sind, zieht auch Brad seine Zehenschuhe an und legt sich sein GPS-Fußband um, das seine Schritte und die Entfernung die er so zurücklegt misst. Hippie halt, aber der Typ ist schwer in Ordnung.
Wir gehen über den ersten Berg und dort gleich runter an den Strand. Es hat ca. 20 Grad und wir haben viel zuviel dabei. Die schwere Winterjacke ist völlig überflüssig. Die Kombination von sommerlichen Temperaturen neben einem fast gänzlich zugefrorenen See ist für uns alle völlig neu. Die Eisdecke ist zwischen 30 cm und einem Meter dick und man kann rüberlaufen, was deutlich angenehmer ist, als mit Schuhen im Sand. Der Sandstrand geht Richtung Festland in einen Pinienwald über, der ideal zum campen ist. Dort finden wir eine Schaukel in einem Baum. Jeder darf mal und weiter geht’s.
Am Ende des Strandes gehen wir um eine Steilklippe zu erklimmen in den Wald hinein. Der Geruch erinnert stark an einen französischen Campingplatz an der Atlantikküste und das Klima passt auch ungefähr. Auf der Klippe finden wir den russischen Campingplatz (viel Müll und ein Stuhl mit Loch). Wir verlassen den Wald und befinden uns auf einem Plateau, das an eine irische Weide erinnert. Hier begegnen wir auch vielen weidenden Kühen, die aber leider gar kein Bock auf Streicheln haben.
Auf dem Rückweg wagen wir uns nun schon weiter aufs Eis und entdecken skurrile aber wunderschöne Eisformationen, die vom Wind aufgetürmt wurden und wie stehende Wellen aussehen. Wenn sich eine Eisspalte bildet und die Platten wieder zusammengeschoben werden, ist das Eis dazwischen ganz porös und es zerfällt in tausend kleine Teile. Wir sehen kleine Teiche auf dem See und die Gruppe beschließt ein Kneipp-Fußbad zu nehmen. Christoph hat kein Bock auf nasse Füße und bleibt draußen. Ca. 200 Meter weiter bricht er allerdings mit beiden Beinen bis zum Knie ein. Matthias lacht und kommt 5 min später an der selben Stelle vorbei und bricht ebenfalls ein. Mit nassen Füßen machen wir uns auf den kürzesten Weg in unser Häuschen, wo wir im Kamin ein Feuer anzünden und unsere Schuhe trocknen.
Alles in Allem raubt uns die Landschaft hier den Atem. Endlich raus aus der Stadt und dem Smog. Frische Luft, gutes Essen und Sonnenschein. Hier ist alles geil.
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